Jerusalem/Ramallah - Ein israelisches Militärgericht hat Anklage gegen einen 16-jährigen Palästinenser erhoben, der im März einen Gleichaltrigen für einen Selbstmordanschlag angeheuert haben soll. Der Jugendliche ist des Waffenbesitzes, der Mitgliedschaft in einer "terroristischen" Vereinigung sowie der Anstiftung zum Mord angeklagt, wie die israelische Armee am Dienstag mitteilte.

Das von Nasser Mohammed Fuad Adel Awartani in Auftrag gegebene Attentat war am 24. März in letzter Minute verhindert worden, als israelische Soldaten einen mit einem Sprengstoffgürtel ausgerüsteten 16-Jährigen an einer Straßensperre in Hawara in der Nähe von Nablus im Westjordanland abfingen.

Der Angeklagte ist den Angaben zufolge Mitglied der radikalislamischen Al-Aksa-Brigaden, einer bewaffneten, radikalen Fraktion der Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Yasser Arafat. Der für den Anschlag rekrutierte Hossan Abdo sitzt seit seiner Festnahme am 24. März im Gefängnis. Die Bilder des Jugendlichen mit dem Sprengstoffgürtel, der bei seiner Festnahme mit erhobenen Händen an der Straßensperre stand, waren um die Welt gegangen.

Bei einer Explosion im Westjordanland ist am Dienstag ein neunjähriger Palästinenser getötet worden. Zwei weitere Kinder seien verletzt worden, bestätigte ein Krankenhaus in Tulkarem. Der Sprengsatz sei neben einer Dorfstraße detoniert. Nach israelischen Berichten handelte es sich um eine Rohrbombe, die die Jungen gefunden hatten. (APA/dpa)