Stoppard erfuhr jenseits englischsprachiger Bühnen erst durch die Verfilmung seines Shakespeare in Love größte Bekanntheit. Er hat diese Gefahr, sich selbst zu spüren, und die Kunst, wie die beiden Nebendarsteller aus dem "Hamlet" ihr zu entgehen versuchen, schonungslos in ein Stück voller Witz und Weisheit gepackt.
Dick aufgetragen
Auf der Probebühne im Grazer Schauspielhaus schminkt Regisseur Robert Schmidt das "Theater auf dem Theater" allerdings so dick, dass man das Stück vor lauter Slapstick nicht mehr spürt. Martin Horn und Martin Brettschneider als Sinn suchendes Komikerpaar übertreiben es mit Grinsen und Scherzen. Sätze wie jener über den Tod - "ein Spalt, den man nicht sehen kann, und wenn der Wind hindurchbläst, gibt es kein Geräusch" - werden im hektischen Spiel erstickt.
Alle legen sich ins Zeug: Ein professioneller Spaßmacher (Alexander Weise), ein skurriles Königspaar (Reinfried Horn und Anna Maria Gruber), das nicht nur beim Regieren, sondern auch beim Schauspielen absichtlich fehlbesetzt scheint, und ein gegen manieristischen Schwachsinn ankämpfender Hamlet (Thomas Prazak). Doch die von einem multifunktionellen Steg dominierte Bühne und detailverliebte, schrille Kostüme von Susanne Maier-Staufen erzählen mehr vom unheilvollen Leben der Figuren als ihre Darsteller.