Wieder endet eine Frist, wieder weiß offiziell niemand, wie es im Gänserndorfer Safaripark mit seinen 800 Tieren und derzeit noch 30 Mitarbeitern weitergehen soll. "Unsere Arbeitsverträge laufen bis 6. Mai. Was nachher geschieht, liegt völlig im Dunkeln", heißt es aus den Reihen der Belegschaft. Während Zoo-Schönbrunn-Vizedirektor Walter Schwammer von der Übergangsgesellschaft versichert, man warte nur auf die Vertragsverlängerung.

Doch auch einen Tag vor Ende der vom Land Niederösterreich und der Pharmafirma Baxter mit 400.000 Euro finanzierten Übergangsfrist zum Zwecke der Investorensuche hält sich Masseverwalter Ferdinand Bruckner bedeckt: Um eine Verlängerung sei "angesucht" worden, das Land habe weitere Hilfe "zugesichert" - aber "einige Punkte wurden noch nicht ausdiskutiert". Ob das binnen Tagen möglich sei? "Ich hoffe, dass es bis Donnerstag eine Lösung gibt."

Zuwarten sorgt für Unmut

Dieses Zuwarten bis ganz zuletzt sorgt für Unmut bei den Zwischenlösungsfinanziers: Bruckner nenne keine Interessentennamen, wie die Suche sich gestalte, sei nicht einsehbar, ärgert man sich etwa im Büro des niederösterreichischen Landesrats Ernest Gabmann (VP). Er sei zur Wahrung der Anonymität verpflichtet, kontert der Masseverwalter - und die Verhandlungen mit Interessenten gestalteten sich aufgrund der verwickelten Besitzverhältnisse schwierig.

"Der Safaripark steht in Unterpacht auf einem Gelände, dessen Besitzerin die Gemeinde Gänserndorf ist. Natürlich will auch die Pächterin, die die Unterpacht vergeben hat, eine Entschädigung - und so kurve ich zwischen ihr, der Gemeinde und den Interessenten hin und her", schildert Bruckner. Im Endeffekt, seufzt Helmuth Miernicki von der niederösterreichischen Regionalentwicklungsagentur Eco Plus, "lehnen sich alle zurück. Nachher wird es dann heißen, jeder hätte es ganz anders gemacht."

In Gänserndorf haben sich indes die Grünen zu Wort gemeldet. Mit Kritik am Umgang mit "Mitarbeitern, die im vorigen Jahr monatelang ohne Lohn zum Wohl der Tiere ihre Arbeit verrichtet haben". (Irene Brickner/DER STANDARD; Printausgabe, 5.5.2004)