Kingston - Clement "Sir Coxsone" Dodd, der Entdecker von Bob Marley und Pionier des Reggae, ist am Dienstag 72-jährig in seiner Heimat Jamaika infolge eines Herzleidens gestorben. Auch wenn Dodd international nie den Ruhm seines Zöglings Marley erreichte, trug er in seiner fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere wie kaum ein anderer zur Entwicklung von Ska und Reggae bei.

Dodd begann in den 50er Jahren mit einer Disco auf Rädern, veröffentlichte dann erste Platten und gründete 1963 als erster schwarzer Jamaikaner ein eigenes Studio, "Studio One". Dort stellte sich noch im selben Jahr Bob Marley mit seiner Band "The Wailers" vor. Dodd gab den jungen Musikern einen Fünfjahresvertrag und ließ Marley in einem Hinterzimmer seines Studios wohnen.

Dodds eigene Rhythmen werden heute von amerikanischen Hip-Hop-Gruppen recycelt. Vier Tage vor seinem Tod wurde in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston eine Straße nach seinem "Studio One" benannt. (APA/AP)