Belgrad/Skopje - Die mazedonische Polizei fahndet weiter nach dem einstigen Innenminister Ljuben Boskovski, nachdem dieser vergangenen Samstag nicht vor einem Ermittlungsrichter erschienen war. Boskovski wird verdächtigt, vor zwei Jahren den Befehl zur Ermordung von sieben illegalen Einwanderern, sechs pakistanischen und einem indischen Bürger, erteilt zu haben. Mazedonien war damals bemüht, die Unterstützung der US-Behörden für den kleinen Staat zu erhalten.

Die Anwälte des Ex-Innenministers behaupten laut Medienberichten von Mittwoch, dass Boskovski in einer der Polizeistationen in der mazedonischen Hauptstadt festgehalten werde. Die Sprecherin des Innenministeriums, Mirjana Kontevska, wies dies zurück.

Boskovski, der in seiner Amtszeit (1998-2002) die berüchtigte Polizeieinheit "Lavovi" (Löwen) gebildet hatte, ist derzeit Abgeordneter der national-konservativen VMRO-DPMNE-Partei. Der zuständige Parlamentsausschuss hatte vergangene Woche auf Antrag der Behörden beschlossen, dem früheren Minister die Immunität zu entziehen. Dieser Beschluss soll am Mittwoch auch vom Parlament bestätigt werden. (APA)