Innsbruck - An der Innsbrucker Universitätsklinik für Frauenheilkunde entsteht derzeit der modernste Entbindungsbereich Österreichs. Dabei werden unter anderem Kreißsaal und Neonatologie-Intensivstation zusammengelegt, hieß es bei der Präsentation des Konzepts am Mittwoch. Die neue Geburtenstation soll sich durch eine freundlich-helle Wohnzimmer-Atmosphäre und modernste Technik auszeichnen. Im nächsten Frühjahr soll der Entbindungstrakt bezugsfertig sein.

Sekunden entscheiden

Oft würden nur wenige Sekunden über das Überleben eines Neugeborenen entscheiden, sagte der Vorstand der Uniklinik für Frauenheilkunde, Univ.-Prof. Christian Marth. Der Sicherheit und der entsprechenden Versorgung kämen daher eine große Bedeutung zu. Mit dem neuen Geburtenzentrum kann laut Marth bei Risiko- oder Frühgeburten rasch reagiert werden, da Transportwege wegfallen würden.

Nachdem sich der Kreißsaal künftig mitten in der Intensivabteilung befinden werde, sei zudem eine kontinuierliche Überwachung der kleinen Patienten möglich. Von den 1.935 Geburten im Jahr 2003 lag der Anteil der Frühgeburten nach Angaben der Klinik bei 18 Prozent.

Zahl der Risiko-Frühgeborenen gestiegen

Im vergangenen Jahr nahm die Zahl der Risiko-Frühgeborenen auch in Innsbruck zu, erklärte Oberarzt Gernot Reiter von der Klinischen Abteilung für Neugeborene an der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde. Über 80 von ihnen hätten ein Gewicht von weniger als 1.500 Gramm, 20 sogar von unter 800 Gramm gehabt. Durch das neue Konzept erwartete er sich für diese Babys deutliche Vorteile.

Im Mai 2005 soll die neue Entbindungsstation fertig gestellt sein. Die Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH (TILAK) investiert 5,4 Millionen Euro in das Projekt. Es umfasst auf 1.600 Quadratmetern das Labor, die Präpartalstation mit drei Zweibett- und zwei Einbettzimmern zur Vorbereitung auf die Geburt sowie vier Entbindungszimmer. (APA)