Colmar - Nach der Schändung eines jüdischen Friedhofs im
Elsass ist ein Sonderkommando der Polizeibehörden mit den
Ermittlungen beauftragt worden. Wie der Staatsanwalt von Colmar,
Pascal Schulz, am Mittwoch mitteilte, gehören der Gruppe zwölf
Gendarmen aus Colmar und Straßburg an. Die Staatsanwalt habe ein
förmliches Vermittlungsverfahren wegen Schändung von Gräbern, Aufrufs
zum Rassenhass und vorsätzlicher Sachbeschädigung eingeleitet.
Auf dem Friedhof in Hattstatt-Herrlisheim bei Colmar hatten
unbekannte Täter in der Nacht zum vergangenen Freitag 127 Gräber
geschändet. Die bisher nicht dingfest gemachten Täter beschmierten
Stelen sowie den Eingang des Friedhofs mit Hakenkreuzen und Parolen
wie "Juden raus". Am Donnerstag wollten christliche, moslemische und
jüdische Würdenträger auf dem Friedhof eine ökumenische Feier "zur
Ehre der betroffenen Familien" zelebrieren.
Synagoge
mit Nazi-Parolen geschändet
Unterdessen wurde im nordfranzösischen Valenciennes eine Synagoge
mit Nazi-Parolen geschändet. Nach Angaben der Behörden vom
Dienstagabend schmierten Unbekannte an die Außenwand des Gotteshauses
ein Hakenkreuz und deutschsprachige Parolen wie "Ein Volk, ein Reich,
ein Führer" und "Sieg Heil". (APA)