Irak
Iraker fordern Entschädigung von London
Anwälte: Unschuldige Menschen von britischen Soldaten getötet
London - Rund ein Dutzend irakischer Familien wollen den
britischen Staat für den Tod ihrer Angehörigen belangen, die durch
britische Soldaten getötet worden sein sollen. Ihre Anwälte reichten
am Mittwoch eine Klage beim Londoner High Court ein, in der sie eine
unabhängige Untersuchung der Vorfälle und eine Entschädigung für die
Angehörigen verlangen. Viele der Opfer seien zu Hause gewesen, als
die Soldaten hereingestürzt seien und sie erschossen hätten, sagte
der auf Menschenrechte spezialisierte Anwalt Phil Shiner. "Von
Selbstverteidigung war keine Rede." Wie viele Iraker die Soldaten
getötet haben sollen, sagte Shiner nicht. Er sprach aber davon, dass
vermutlich 17 Familien Entschädigungen verlangen wollten. Shiner erläuterte, seine Mandanten wollten eine Feststellung des
Gerichts erreichen, dass es sich in allen Fällen um außergerichtliche
Tötungen gehandelt habe. Zudem sollten die Richter eine unabhängige
Untersuchung anordnen. Wichtig sei in dem Zusammenhang, dass der
Krieg bereits vorbei gewesen sei und dass die Getöteten in ihren
Häusern oder auf ihren Bauernhöfen einer rechtmäßigen Beschäftigung
nachgegangen seien. (APA/AFP)