Hamburg/Wien - Mit dem Erlernen der "Sprache" der Elefanten will eine Wiener Zoologin zur Verminderung schwerer Ernteschäden in Afrika beitragen, wie die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" am Mittwoch vorab berichtete. Allein in Botswana verursachten Elefanten jährlich einen Ernteschaden von einer Million Euro. Erkenntnisse über ihre Kommunikation könnten helfen, sie von Anbauflächen fern zu halten. Über Lautsprecher verbreitete Elefanten-Warnrufe könnten die Herden abschrecken.

Beobachtungen in Schönbrunn

Dem Bericht zufolge untersucht die Zoologin Angela Stöger-Horwath im Wiener Zoo Schönbrunn, wie afrikanische Elefanten "sprechen" lernen. Die 27-Jährige habe von Anfang an die Kommunikationsversuche der zwei Elefantenkinder Abu und Mongu beobachtet und in drei Jahren 2.500 Elefantenrufe aufgezeichnet. Nach ihren Erkenntnissen müssten Elefanten, wie die Menschen, ihre Lautsprache mühsam erlernen. Sie verständigten sich mit Trompetenstößen, Grollen, Brüllen, Grunzen und Kreischen.

Warnung mit tiefen Tönen

Mit sehr tiefen Tönen, so hieß es, werde auf Wasserquellen hingewiesen oder vor Gefahren gewarnt. Der Mensch könne derartige Schallfrequenzen von weniger als 20 Hertz nicht hören. Man schätzt, dass solche "Infraschallrufe" für Elefanten in der freien Savanne bis zu zehn Kilometer weit vernehmbar sind. Damit könnte auch das Rätsel gelöst sein, wie Elefanten über größere Entfernungen zusammenfinden oder ohne Blickkontakt miteinander im Gleichschritt gehen können. (APA)