Wien - "Das Übereinkommen ist notwendig und absolut begrüßenswert", meinte SPÖ-Abgeordnete und Bundesfrauensekretärin Bettina Stadlbauer am Mittwoch im Parlament zum Übereinkommen zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität. Stadlbauer ging besonders auf den Frauenhandel und das dramatische Ausmaß desselben ein. Wichtig sei, den Opfern und Betroffenen zu helfen, dafür sei ein Aufenthaltsrecht auch ohne sofortige ZeugInnen-Aussage notwendig. "Es reicht nicht, das Problem zu bekämpfen. Auch Prävention und Aufklärung sind von größter Bedeutung", so Stadlbauer.
Doppelte Ausbeutung der Frauen
Bei der Problematik des Frauenhandels gehe es sowohl um sexuelle Ausbeutung als auch um die Ausbeutung der weiblichen Arbeitskraft. "Internationale Schätzungen gehen von einer halben Million Frauen und Kindern aus, die verschleppt werden. Das Geschäft ist mittlerweile lukrativer als der Drogenhandel", so die SPÖ-Abgeordnete.
Besonderes Augenmerk sei auf den Ausbau des Opferschutzes zu legen. Denn die Bundesregierung würde die Hilfseinrichtungen häufig vergessen, kritisierte Stadlbauer. Im Vorjahr hätten sich die Anzeigen im Vergleich zum Jahr 2002 verdoppelt. Stadlbauer betonte aber, wie schwierig es sei, die Opfer zu finden.
Vorübergehende Aufenthaltsgenehmigung