Wien - Die ÖIAG, mit 15 Prozent noch immer größter Aktionär der VA Tech hat am Mittwochabend Vorwürfe der Kovats-Gruppe zurückgewiesen. Die von der Übernahmekommission vorgebrachten Bedenken hätten sich "in erster Linie" auf ein gemeinsames Vorgehen bei den Wahlen zum Aufsichtsrat bezogen, die in dem Brief geäußerte Ansicht, die ÖIAG sei nicht an einer Kapitalerhöung für die VA Tech interessiert, stimme nicht: die ÖIAG habe sich dem gegenüber "entschieden für eine Kapitalerhöhung ausgesprochen", so die ÖIAG.

Die Übernahmekommission solle analysieren, ob das gleichgerichtete Stimmverhalten der Kovats-Gruppe mit anderen Aktionärsgruppen ein abgestimmtes Verhalten sei, was mit einem Kontrollwechsel über die Gesellschaft (und einem verpflichtenden Übernahmeangebot) gleichzusetzen wäre. "In diesem Zusammenhang wird eine Anfechtung der Hauptversammlungsbeschlüsse im Interesse aller Aktionäre geprüft."

Ausstieg erst bei "stabiler Aktionärsstruktur"

Der Ausstieg der ÖIAG aus der VA Tech werde erst erfolgen, "wenn eine stabile Aktionärsstruktur geschaffen ist", bekräftigt die Staatsholding.

Nicht eingegangen wird in der Aussendung auf den Vorwurf der Kovats-Gruppe, die ÖIAG wolle bei einer Kapitalerhöhung die Verteilung der jungen Aktien dermaßen beeinflussen, dass "opportunere Aktionäre" in die Gesellschaft "eingeschleust" würden.

ÖIAG-Vorstand Rainer Wieltsch hatte laut Parlamentskorrespondenz am 28. April vor dem Industrieausschuss des Parlaments gesagt: "Investitionsbank und Vorstand könnten durch gewissenhafte Zuteilung von Aktien darauf Einfluss nehmen, dass die bestmöglichen Aktionäre ausgewählt würden".

Es könne nicht angehen, "dass von irgendwelcher Seite irgendwelche Aktionäre irgendwie präferiert werden. Wozu haben wir ein Aktienrecht?", hatte dazu Großaktionär Kovats am Mittwochabend erklärt. (APA)