Moskau - Ein russischer Kinderschänder soll zwei Mädchen dreieinhalb Jahre lang als Sexsklavinnen in einem Betonkeller gefangen gehalten und eine von ihnen mehrfach geschwängert haben. Peiniger festgenommen

Die mittlerweile 21 und 17 Jahre alten Frauen wurden laut Polizeiangaben aus einem Kellerverlies in der Kleinstadt Skopin, rund 240 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Moskau, befreit. Ihr Peiniger, ein 54 Jahre alter Arbeiter in einer Autoteilefabrik, sei festgenommen worden, berichtete die Zeitung Komsomolskaja Prawda am Donnerstag.

Demnach brachte die nun 21-Jährige in ihrer Gefangenschaft, die an die Umstände im Fall Dutroux in Belgien erinnert, zwei Kinder zur Welt, die ausgesetzt wurden. Die Frau sei erneut im achten Monat schwanger.

Mit Vodka bewusstlos gemacht

Die beiden Mädchen, damals 14 und 17 Jahre alt, hatten am 30. September 2000 in der Gebietshauptstadt Rjasan eine Discothek besucht. Der Mann habe sich als Chauffeur für den Heimweg angeboten, sie dann mit einem Schlafmittel in Wodka bewusstlos gemacht und verschleppt.

Die Behörden hatten nach drei Jahren vergeblicher Suche erst vor kurzem einen Hinweis auf die Vermissten bekommen. "Wir fanden sie in einem Betonkeller unter dem Anbau eines Hauses", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Nicht geschlagen, aber sexuell missbraucht

Sie seien in Gefangenschaft nicht geschlagen, aber oft sexuell missbraucht worden, berichteten die Frauen der Polizei. Die zwei Neugeborenen setzte der Mann den Ermittlungen zufolge vor den Türen anonymer großer Wohnhäuser in Skopin aus. Die Findelkinder seien in ein Waisenhaus gebracht worden.

Bilder von Befreiung

Der russische Fernsehsender NTW gab den Namen des Mannes mit Viktor Mochow an. Die beiden Mädchen sollen Jelena and Jekaterina heißen. NTW zeigte, wie sie am Dienstag aus dem Keller geholt wurden. Die Mädchen erzählten, dass ihr Peiniger nach drei Jahren begonnen habe, sie für kurze Momente aus dem Keller zu lassen. Dabei sei es ihnen gelungen, eine Nachricht zu hinterlassen.

Beschuldigter hatte guten Ruf Der Beschuldigte hatte nach Angaben des russischen Innenministeriums einen guten Ruf. Nicht einmal seine Familie habe Verdacht geschöpft, was unter seiner Garage vorgegangen sei. (dpa, DER STANDARD Printausgabe 7.5.2004)