Wien - Die auf die Herstellung von Leiterplatten spezialisierte steirische AT & S, die im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende März) eines der besten Ergebnisse (siehe Grafik) in der Unternehmensgeschichte geschrieben hat, will heuer noch zulegen. "Wir gehen von einem mindestens zehnprozentigen Umsatzplus und einem noch kräftigeren Sprung beim Ergebnis aus", sagte AT-&-S-Chef Willi Dörflinger bei der Bilanzpräsentation am Donnerstag. Die Dividende wird auf 0,24 (0,22) Euro angehoben.

Wegen der ungebremst starken Nachfrage in China wird das Werk in Schanghai um eine vierte Produktionslinie erweitert und mit neuester Technologie (2n2) bestückt. Diese spezielle Technologie, mit der mehr Laserlagen auf die Leiterplatte gepackt werden können, wird parallel zu Schanghai auch in Leoben eingeführt.

Das Werk in Schanghai, das zu 50 Prozent auf Lasertechnologie umgestellt wird, stellt ausschließlich Großserien her; das Stammwerk in Leoben (30 Prozent Lasertechnologie) spezialisiert sich hingegen zusehends auf mittlere und kleinere Serien. Insgesamt investiert AT & S heuer 50 Mio. Euro, davon 15 Mio. Euro in Österreich.

Die Entscheidung, ob um knapp 100 Mio. Euro ein zweites Werk in China gebaut wird, hat AT & S aufgeschoben. Statt eines zweiten Werkes in China könnte AT & S auch eine Produktion in Russland aufziehen. Dörflinger: "Wir gehen im Juli nach Moskau, machen einen Vertriebsstützpunkt auf und sondieren den Markt. Alles Weitere wird sich zeigen."

Weniger Telekom

Wichtigste Abnehmerbranche der AT-&-S-Leiterplatten ist die Telekomindustrie, auf die etwa 64 Prozent des zuletzt erzielten Umsatzes von 316,4 Mio. Euro entfielen. Die Automobilindustrie und andere Industriesparten trugen zuletzt zwölf respektive 24 Prozent zum Umsatz bei.

In drei Jahren soll auf beide Bereiche jeweils ein Viertel des dann 500 Mio. Euro schweren AT-&-S-Umsatzes entfallen. Der Telekombereich soll 50 Prozent beisteuern. In zehn Jahren will das Unternehmen die Milliarden-Umsatz-Grenze überspringen. (stro, Der Standard, Printausgabe, 07.05.2004)