Lima - In Peru sind mehr als 200 inhaftierte Guerilleros
der maoistischen Untergrundorganisation "Leuchtender Pfad" in den
Hungerstreik getreten. Sie protestieren gemeinsam mit ihrem Anführer
Abimael Guzman gegen die Haftbedingungen. Wie der Leiter der
peruanischen Gefängnisverwaltung, Wilfredo Pedraza, am Mittwoch in
Lima mitteilte, folgten die Häftlinge dem Beispiel Guzmans. Der zu
lebenslanger Haft Verurteilte hatte seinen Hungerstreik am Montag
begonnen, er sei aber schon nach zwei Tagen in einem bedenklichen
Zustand, sagte Pedraza.
Guzmans Anwalt Manuel Fajardo erklärte, sein Mandant und dessen
Anhänger wollten bessere Haftbedingungen, ein Ende der Inhaftierung
"Unschuldiger" sowie eine Abmilderung verhängter "drakonischer
Strafen" erzwingen.
Auch Guzmans inhaftierte Gefährtin, Elena Iparraguirre, befand
sich im Hungerstreik. Beide sind in einem Hochsicherheitsgefängnis
auf einer Marinebasis der peruanischen Küstenstadt Callao inhaftiert.
Rund 200 weitere Guerilleros im Cantogrande-Gefängnis von Lima
schlossen sich dem Hungerstreik an.
Der heute 69-jährige Guzman war nach seiner Festnahme 1992 zu
lebenslanger Haft verurteilt worden. Die maoistische Rebellengruppe
Sendero Luminoso ist seitdem stark geschwächt und kaum noch aktiv.
Nach Angaben der peruanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission
fielen den Gewalttaten von Guerilleros, Polizeikräften und
militärischen Einheiten zwischen 1980 und 2000 in Peru rund 69.000
Menschen zum Opfer. (APA/AFP)