Die Casinos Austria haben sich unweit der griechischen Hauptstadt, die derzeit im Chaos der Olympia-Vorbereitung versinkt, mit zehn Prozent am größten Kasino Europas beteiligt. Der Spielbetrieb Loutraki erzielte 2003 einen Umsatz von 190 Mio. Euro. Dieser soll laut Casinos-Chef Leo Wallner – Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee – heuer auf 230 Mio. Euro gesteigert werden.

900.000 Besucher im Vorjahr

Nahezu 900.000 Besucher wurden im Vorjahr in Loutraki begrüßt. Gewissermaßen nach dem Motto "Dabeisein ist alles" berge die auf den ersten Blick geringe Beteiligung an Loutraki aber durchaus Fantasie.

Neben der Bank von Piraeus sind die anderen Eigentümer vermögende Privatinvestoren aus Israel. Mit diesen haben sich Casinos Austria nicht nur zu einer Stimmenmehrheit von 86 Prozent syndiziert. Wallner hofft, die guten Kontakte dereinst nutzen zu können, um den überaus erfolgreichen Spielbetrieb in Israel, der derzeit aus politischen und sicherheitstechnischen Gründen eingestellt ist, wieder aufnehmen zu dürfen.

Weitere Expansionspläne

Auch ein mögliches künftiges USA-Engagement im Fahrwasser der Loutraki-Haupteigentümer scheint Teil der strategischen Planspiele. Loutraki selbst soll bis Jahresende um weitere 300 auf 1000 Spielautomaten aufgestockt werden. Dazu kommen 70 Spieltische. Inklusive des angeschlossenen Fünfsternhotels werden in der direkt am Meer gelegenen Anlage 1500 Mitarbeiter beschäftigt. Weitere Expansionspläne wälzt Wallner derzeit für San Marino, der Türkei (auf Schiffen) bzw. für Osteuropa.

Neueröffnungen

Das Wirtschaftsjahr 2003 verlief für die Casinos Austria trotz neuerlicher Umsatzrückgänge im Inland dank der Geschäftsausweitung im Ausland sehr positiv. Neu eröffnet wurden Kasinos in St. Gallen (Schweiz) und in Welkom (Südafrika) sowie auf zwei Luxuskreuzfahrtschiffen. Der Konzernumsatz konnte inklusive der Lotterien-Beteiligung um 12,1 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro gesteigert werden. Die Zahl der Besucher in den mittlerweile 65 Kasinos in 16 Ländern (und auf Schiffen) stieg um 14,3 Prozent auf 16 Millionen. (Michael Bachner aus Athen, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 07.05.2004)