Hier werde ein Unternehmen absichtlich kaputtgemacht, so Rieser in einer Aussendung am Donnerstag. Die Gewerkschaft vermute, dass die 15 Österreich-Filialen vom Management absichtlich in den Konkurs getrieben werden, um die deutsche Konkursmasse aufzufetten.
Konkursantrag erst im Juli
Die Hettlage-Geschäftsführung wurde von der deutschen Zentrale in Neuried angewiesen, keine Gehälter mehr auszuzahlen. Rechtliche Schritte gegen das Management werden eingeleitet, kündigt Rieser an. Die Ankündigung des österreichischen Firmensprechers Peter Berghoff, wonach ein Konkursantrag erst im Juli gestellt werde, bezeichnet die GPA als besonders "zynisch". In diesem Fall sei zu befürchten, dass auch die Mai- und Juni-Gehälter zurückgehalten werden. Erst wenn ein gerichtliches Insolvenzverfahren eröffnet wird, springt der Insolvenzfonds für nicht ausbezahlte Löhne und Gehälter und Abfertigungsansprüche der Beschäftigten ein.
Wie berichtet hat die mehrheitlich in Familienbesitz befindliche deutsche Bekleidungskette Hettlage Ende April Insolvenz angemeldet. Davon betroffen waren 45 Filialen in Deutschland. Der Hettlage-Konzern mit knapp 1.400 Mitarbeitern hatte 2003 rund 200 Mio. Euro umgesetzt.
800 Mitarbeiter in Österreich