Die "Washington Post" veröffentlichte am Donnerstag auf ihrer Titelseite ein neues Misshandlungs-Foto: Lynndie England hält eine lange Leine in der Hand, die um den Hals eines nackten, am Boden liegenden irakischen Gefangenen geknüpft ist.

Foto: The Washington Post
Washington - Eine US-Soldatin, die an Misshandlungen irakischer Gefangener beteiligt war, hat einem Pressebericht zufolge ihr Bedauern über die Vorfälle ausgedrückt. Sie sei "zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen", sagte sie laut einem Bericht der US-Tageszeitung "Washington Post" (Donnerstagsausgabe) zu ihrer Mutter. Das Blatt veröffentlichte am Donnerstag neue Bilder von Misshandlungen irakischer Gefangener.

Das Foto auf der Titelseite zeigt die 21-jährige Gefreite Lynndie England, wie sie einen auf dem Boden krümmenden, nackten Gefangenen an einer Leine hält. England war auch auf einigen der Fotos von Misshandlungen im Gefängnis Abu Ghoreib zu sehen, die in den vergangenen Tagen an die Öffentlichkeit gelangt waren.

Nach der Veröffentlichung der ersten Fotos rief England dem Bericht zufolge ihre Mutter in Port Ashby im US-Bundesstaat West-Virginia an und sagte: "Mama, ich war zur falschen Zeit am falschen Ort." Die Soldatin sei inzwischen in die USA zurückgekehrt und nach Fort Bragg in North-Carolina versetzt worden. Gegen sie werde nicht ermittelt. Ihr Vater Kenneth England sagte der "Washington Post", seine Tochter habe auf die Bitte anderer Soldaten hin für die Fotos posiert. In Abu Ghoreib habe sie in der Verwaltung gearbeitet. Dem Bericht zufolge stammt England aus armen Verhältnissen und wollte sich mit dem Eintritt in die Armee ihr Studium finanzieren. (APA/AFP)