Kiew - Einen Tag nach Ausbruch eines Großbrands in einem ukrainischen Munitionsdepot haben Rettungskräfte am Freitag erste Fortschritte im Kampf gegen Flammen und Bombenexplosionen gemacht. Die Kettendetonationen dauerten an, doch werde die Gefahrenzone kleiner, sagte Vizeregierungschef Andrej Kljujew. Militärhubschrauber erkundeten sichere Wege für Feuerlöschpanzer, um zum Brandherd vorzustoßen.

Bei dem am Donnerstagmittag ausgebrochenen Brand war ein Wachmann des Depots durch Geschosssplitter getötet worden. Vier ältere Anwohner erlitten unter dem Schock der Evakuierung ihrer Dörfer tödliche Herzanfälle. Im Umkreis von zehn Kilometern um das Depot hatten nach Behördenangaben etwa 10.000 Menschen ihre Häuser räumen müssen. Neun Menschen wurden in Krankenhäusern behandelt, doch Ärzte rechneten noch mit weitaus mehr Verletzten.

In dem Depot sei doppelt soviel Munition gelagert worden wie eigentlich vorgesehen, darunter Teile der früheren Bestände der Sowjetarmee in Deutschland, sagte Verteidigungsminister Jewgeni Martschuk. Er machte menschliches Versagen für das Unglück verantwortlich. Der Eisenbahn- und Straßenverkehr Richtung Krim, deren Haupttrassen an dem Depot vorbeilaufen, wurde umgeleitet. (APA/dpa)