Der adidas 1 mit intelligenter Dämpfung passt sich beim Lauf permanent automatisch an. Der intelligente Schuh soll im Dezember 2004 auf den Markt kommen.

DER STANDARD
Portland - Ob der Fuß beim Laufen auf eine eher weiche Unterlage wie etwa Gras aufkommt oder aufs harte Straßenpflaster knallt, wird in Sprunggelenken und Wirbelsäule teilweise schmerzvoll registriert. Eine Lösung dafür könnte sein, dass der Laufschuh "mitdenkt" und sich auf die gegebene Lauffläche einstellt, gewissermaßen also ein "intelligenter" Schuh. Und dieser kommt einem Bericht der New York Times zufolge noch in diesem Jahr weltweit auf den Markt.

Entwickelt wird das kleine Laufwunder derzeit in den amerikanischen Labors des deutschen Sportartikelherstellers Adidas. Der geschmeidige und leichtgewichtige Renner namens "1" ist ausgestattet mit einem batteriebetriebenen Sensor, einem Mikroprozessor und einem winzigen Elektromotor.

Sensor misst jede Sekunde

Jede Sekunde misst der Sensor im Absatz des Schuhs bis zu 20.000 Werte, stellt mittels 20-Megahertz-Computers bis zu 10.000 Berechnungen an, die den Elektromotor dazu bewegen, den Schuh auf die gegenwärtige Laufsituation (Unterlage, Laufstil, etc.) einzustellen. Die Veränderungen im Schuh werden durch eine Art hohles Plastikkissen bewirkt, die von metallenen Klammern gestützt werden.

Der Schuh, an dem seit 2001 unter größter Geheimhaltung gearbeitet wird, ist mit Kontrollknöpfen und Leuchtdioden zum Anzeigen der Einstellungen ausgerüstet. Hinzu kriegt der Kunde ein Bedienerhandbuch auf einer CD-ROM, die unter anderem darüber Aufschluss gibt, wie die Batterie nach 100 Stunden Laufeinsatz gewechselt werden muss.

Leistungsansprüche an die Geldbörsen

Der Preis von voraussichtlich 250 Dollar stellt zwar gewisse Leistungsansprüche an die Geldbörsen der potenziellen Kunden, doch ist Adidas davon überzeugt, für sein intelligentes Schuhprodukt genügend Käufer zu finden. Viele Leute, die dem Laufsport frönten - "Manager und der Rest - hätten das Geld und liebten es, mit dem topaktuellsten Schuh unterwegs zu sein. (kat/DER STANDARD, Printausgabe, 7.5.2004)