Rhiz: Das Sechste voll machen

Dass der Gürtel seit den EU-Revitalisierungsmaßnahmen als Wiener Partymeile nicht mehr wegzudenken ist, dürfte mittlerweile ebenso bekannt sein wie die Tatsache des ständigen Erweiterungs- und Veränderungsprozesses dieser außerordentlich vielfältigen Lokalszene. Obwohl sich in einst bunt bespielten Stadtbahnbögen programmatische Monokulturen breit machen, darf man als altgedienter Gürtel-Flanierer immer noch auf die musikalische Bandbreite eines Lokales setzen: das Rhiz - das heute und morgen Abend mit einem Großaufgebot an unkonventionellen Live- und DJ-Darbietungen seinen sechsten Geburtstag feiern wird. Schließlich gilt die einst im Zeichen der elektronischen Avantgarde initiierte Stätte nicht nur als bloßer Auftrittsort, sondern vielmehr als soziale Zentrale eingefleischter Szeneangehöriger und Menschen mit einem aufgeschlossenen Satz Ohren.

Der zwischen U-, Straßen- und Fahrbahn gelegene Schanigarten tut dabei seinen Rest. Am Freitag dürfen die Krügeln zu Livegastspielen angestoßen werden: Zum einen fahren BulBul eine kostümierte Soundoffensive, zum anderen gibt's Verschrobenes von Metalycée und Glauberlügen. Wer zum Ton lieber auch Bilder hat, kommt mit Unfair auf seine Kosten. Samstag rotieren die Platten: Der mit dem Rhiz quasi aufgewachsene Bernhard Fleischmann steht mit John Norman an den Decks. So jung komma nimma zamm!

7. & 8. 5. Rhiz, 8., Lerchenfelder Gürtelbögen 37-38. 21.00

Muqua: Rauchschwaden und Vinyl

Obwohl blassen Mitteleuropäern gerne unterstellt wird, die Möglichkeiten von öffentlichen Plätzen wenig bis gar nicht zu nutzen, und sich dieses Klischee in den ersten Saisonen des Wiener Museumsquartiers auch bewahrheitet hat, dürfte man in der Zwischenzeit mediterranes Consulting beigezogen haben - denn schon herrscht zwischen den Museen reges Treiben. Neben den rosaroten Abhängbrocken setzt man dort vor allem auf DJ-Beschallung, um Stadtbewohnern und Touristen entsprechendes Flair zu bieten. Freitag ist die Fleisch gewordene Rauchschwade Sugar B mit Dub-Klängen zugange. Tags darauf lässt DJ Gajol Elektronisches über den Platz schweben.

7. & 8. 5. Museumsquartier, Museumspl. 1. 17.00

(lux/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7. 5. 2004)