Pakistan: Blutige Unruhen nach Anschlag auf Moschee
Schießereien zwischen Sunniten und Schiiten
Redaktion
,
Karachi - Blutige Ausschreitungen nach dem Bombenanschlag
auf eine Moschee haben in der pakistanischen Hafenstadt Karachi
mindestens einen Menschen das Leben gekostet. Zwei weitere wurden bei
Schießereien zwischen sunnitischen und schiitischen Moslems am
Samstag verwundet, teilte die Polizei mit. Nach dem Anschlag auf das
Gotteshaus stieg die Zahl der Toten am Freitag auf 14 - nach anderen
Angaben auf mindestens 15.
Nach der Explosion hatten hunderte Jugendliche Autos und ein
Regierungsgebäude in Brand gesetzt. Die Polizei und Rettungskräfte
beschimpften sie als unfähig. Wütende Schiiten warfen Steine auf eine
sunnitische Moschee. Die Polizei setzte gegen die aufgebrachte Menge
Tränengas ein, 50 Jugendliche wurden festgenommen.
Selbstmordanschlag
Bei dem Bombenanschlag kurz nach den Freitagsgebeten wurden 14
Menschen getötet und mehr als 200 verletzt. Da die Bombe keinen
Krater in den Boden gerissen hatte, ging die Polizei von einem
Selbstmordanschlag aus. Der Täter habe sich als schiitischer
Geistlicher verkleidet, sagte ein Polizeisprecher.
Wer hinter der Tat steckte, war weiterhin unklar. In Pakistan
verübten jedoch schon mehrfach sunnitische Extremisten Anschläge auf
die schiitische Minderheit. Im März wurden bei einem Überfall auf
eine Prozession von schiitischen Gläubigen in der Stadt Quetta über
40 Menschen getötet. (APA/AP)
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