Wien - Den bevorstehenden Muttertag am Sonntag, 9. Mai, nützen ÖGB und ÖVP zu einem sozialpolitischen Schlagabtausch: ÖGB- Frauenvorsitzenden Renate Csörgits vermisst das Recht auf Teilzeit, VP-Familiensprecherin Ridi Steibl kontert: "Wir haben uns dem Wunsch gebeugt, die Arbeiterkammerwahlen abzuwarten", da Wien als letztes wählt, könne das Recht auf Teilzeit erst am 1. Juli in Kraft treten.

Csörgits: Frauen können sich nicht verlassen

"Auf die Maßnahmen der Regierung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie kann sich keine Frau verlassen, denn dann wäre sie völlig allein gelassen", glaubt Csörgits und verweist auf Beispiele: Beim Kindergeld führten die komplizierten Zuverdienstbestimmungen und der längere Geldbezug zu einer Verzögerung bei der Berufsrückkehr; die Bestimmungen für den Zuverdienst gehörten dringend saniert; gegen die Arbeitslosigkeit von Frauen geschehe nichts. Und dringenden Handlungsbedarf sieht Csörgits auch bei den Kinderbetreuungseinrichtungen.

Steibl: Verunsicherung wird von Opposition betrieben

Steibl kritisiert die "Verunsicherung" durch solche Vorwürfe: In Wirklichkeit werde die Zuverdienstgrenze beim Kinderbetreuungsgeld verdreifacht. Bei den Kinderbetreuungseinrichtungen müsse man den Bedarf überprüfen - "neben den Kindergartenpädagogen und Kindergartenpädagoginnen leisten gerade auch Tagesmütter qualifizierte und notwendige Arbeit". In den Volksschulen schaffe Bildungsministerin Elisabeth Gehrer weitere 10.000 Nachmittagsbetreuungsplätze. Auch die gestern beschlossene Steuerreform sei ein Vorteil für junge Familien. (APA)