Wien - "Ferien von der herrschenden Logik und vom herrschenden Zeitgeist" sind für Kunststaatssekretär Franz Morak die Werke des 1940 in Wien geborenen Autors Dominik Steiger, dem er den mit 11.000 Euro dotierten Würdigungspreis für Literatur 2003 überreichte. Steiger bezeichnete seine Werke als "Lustprodukte meiner Tagtraumarbeiterei" und rief die heimischen Buchhändler auf, "meine Bücher wenigstens einmal zur Ansicht und zum Kennenlernen zu bestellen". Die Laudatio hielt Anselm Glück.

"Steiger speist seine Bücher mit subversiver Ironie ins literarische Leben ein", so Morak weiter. Mit ebensolcher Ironie wandte sich der Autor von "Thingummy", "Sinngummis a la minute" und "sink um i alle minuti" (alle Droschl) an die Buchverkäufer: Diese mögen seine Bücher für einige Zeit - "etwa für zwischen zwei Haarschnitten" - in die Auslage stellen, "eventuell mit einem vom Lehrling handgemalten rotweißroten Fähnchen" - "das wär fesch".

Steiger verfasst Kurzprosa von oftmals nur einigen Zeilen, Gedichte und Textbilder, die mit den Techniken der modernen Lyrik spielen. Seine Arbeiten bezeichnet er als "Kleinhermetik", die Wirkung seiner Texte als "spirituelle Levitationsereignisse". (APA)