Wien - Nach dem Beschluss der Staatsholding ÖIAG von heute, Freitag, ihre Anteile an der börsenotierten Telekom Austria (TA) von derzeit 42,2 um bis zu 17 Prozent weiter zu reduziere, erwarten die heimischen Analysten eine baldige weitere Privatisierung, möglicherweise noch im Juni. Weiters gehen die Analsysten von einem Verkaufsschritt der bis zu 17 Prozent und nicht von einem Verkauf in mehreren Tranchen aus.

"Ich erwarte, dass nach Auslaufen der Behaltefrist mit Ende Mai zügig privatisiert wird", sagte Erste Bank-Analyst Konrad Sveceny zur APA. Der genaue Zeitpunkt des Verkaufs hänge von der Verfassung der Märkte ab, der Juni sei aber nicht ausgeschlossen.

"Verkauf im Juni"

"Wenn die Märkte gut sind, wird im Juni verkauft werden", meint auch RCB-Analystin Claudia Vince-Bsteh. Wenn nicht, sei ein Verkauf erst wieder nach der Sommerpause im September wahrscheinlich. Ein Verkauf im Juni sei "grundsätzlich machbar", bemerkt auch CA IB-Analyst Konrad Reisenberger.

Eine Übernahme der TA durch die Swisscom halten die Analysten nun für nicht mehr sehr wahrscheinlich. Die Swisscom sei zwar nicht ganz aus dem Rennen, die Zeit laufe aber gegen den Schweizer Telekomkonzern, meint Reisenberger. Wenn die Swisscom einsteigen wolle, solle sie das schnell machen, zumal die TA angesichts des steigenden Aktienkurses und immer besserer Ergebnisse zunehmend teurer werde, sagt auch Sveceny, der die Swisscom kurzfristig allerdings aus dem Rennen sieht.

Ein Verkauf an die Swisscom sei auch deshalb eher unwahrscheinlich, zumal durch die Kritik und die Demonstrationen der Gewerkschaft am Privatisierungskurs der Regierung "unschöne Begleittöne" und eine "Panikmache" hochkommen würden, die für einen Einstieg eines strategischen Investors ungünstig seien, meint Reisenberger.

Die Telekom Austria-Aktie notierte am Freitagnachmittag (16:15 Uhr) bei 11,51 Euro, 1,62 Prozent unter dem Schlusskurs des Vortages.(APA)