Rumsfeld will wegen des Skandals in US-Militärgefängnissen nicht zurücktreten. Er habe aber in den vergangenen Tagen "mehr als einmal darüber nachgedacht" sagte Rumsfeld am Freitag vor dem Streitkräfteausschuss des Senats in Washington. Er würde sofort zurücktreten, wenn er das Gefühl hätte, er könne seiner Aufgabe nicht mehr effektiv nachkommen.
Er werde aber den parteipolitisch motivierten Rücktrittsforderungen nicht nachkommen, sagte Rumsfeld.
Rumsfeld wird die Vertuschung der Misshandlungsvorwürfe zur Last gelegt. Vertreter des Präsidialamts in Washington beteuerten, ein Rücktritt Rumsfelds stehe nicht zur Debatte, US-Präsident George Bush hatte am Donnerstag gesagt, Rumsfeld werde im Kabinett verbleiben.
Der demokratische Präsidentschaftsanwärter Senator John Kerry sagte, der Misshandlungsskandal zeige, dass Rumsfeld nicht mehr haltbar sei. Auch die demokratische Fraktionschefin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, forderte den Rücktritt: "Herr Rumsfeld hat von Anfang an versucht, die Sache zu vertuschen." Senator Ted Kennedy (D) machte indessen Rumsfelds politische Zukunft von dessen Aussagen abhängig.