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Vor allem die Wiener verbringen wenige romantische Stunden im Bett. Bevorzugt wird in den Schlafgemächern der Bundeshauptstadt das Lesen, Lernen und das einfache Entspannen.

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Ein Blick in Österreichs Betten

Grafik: APA/ M. Hirsch
Laut einer Market-Umfrage verbringen 82 Prozent der Österreicher ihre arbeitsfreie Zeit am liebsten vor den TV-Geräten. Dennoch sind sie keine Nation von Couch-Potatoes: Treffen mit Freunden und spazieren gehen gehören ebenfalls zum Freizeitprogramm.

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Linz - Wer glaubt, der Bewegungsdrang der Österreicher kenne in der Freizeit keine Grenzen, irrt: Statt des Tennisschlägers hält eine deutliche Mehrheit der Österreicher abseits des Arbeitsalltages vor allem die Fernsehfernbedienung fest in der Hand. Laut einer am Freitag vom Linzer market-Institut veröffentlichten Studie - repräsentativ für die Gesamtbevölkerung durchgeführt unter 531 Personen - ist das TV-Gerät das Highlight der heimischen Freizeitgestaltung. Die Österreicher sind quasi eine Fernsehnation: 82 Prozent der Befragten sind bekennende "Channel-Surfer", der Blick ins "Kastl" somit die mit Abstand beliebteste Freizeitbeschäftigung.

Keine Couch-Potatoes

Das Fernsehen ist - laut Umfrage - auch die am stärksten nivellierende Freizeitaktivität, denn beim TV-Konsum gibt es so gut wie keine gesellschaftlichen Unterschiede. Ob jung oder alt, Mann oder Frau, Akademiker oder auch nicht, der gemütliche Fernsehsessel mit uneingeschränktem Blick auf den Bildschirm erfreut sich einer gleichmäßigen Beliebtheit.

Ein Blick auf die weiteren Ergebnisse der Umfrage rückt aber das Bild der bewegungsarmen Channel-Switcher auf dem Sofa in ein etwas besseres Licht. Trotz der starken Präferenzen für das Gemütlichmachen vor der Glotze lassen sich - so die Studie - die Österreicherinnen und Österreicher nicht auf den Typus des Couch-Potatoes reduzieren.

Hitliste heimischer Freizeitgestaltung

Die drei in der Hitliste heimischer Freizeitgestaltung folgenden Angaben zeigen auch einen Trend zur Aktivität: 72 Prozent nannten "mit Freunden etwas unternehmen", 71 Prozent "Essen gehen" und 69 Prozent "spazieren und wandern". Ebenso viele lesen in der Freizeit gerne Zeitungen oder Illustrierte. Top im Freizeitranking sind auch "Shoppen", "Radio hören", "Faulenzen" und "Ausschlafen".

Eine geschlechtsspezifische Betrachtung der market-Studie bestätigt vorhandene Rollenklischees: Frauen gehen in ihrer Freizeit lieber einkaufen, wenden mehr Zeit für die Körperpflege auf und telefonieren häufiger, während Männer bevorzugt basteln, mit dem Auto fahren, vor dem Computer sitzen oder aktiv oder passiv Sport betreiben.

Schlafzimmerstudie

Wenn schon das Fernsehgerät einen so hohen Stellenwert im österreichischen Freizeitverhalten einnimmt, drängt sich die Frage auf, wie es um die "Aktivitäten" in den heimischen Schlafgemächern bestellt ist. Das Gallup-Institut wagte im Auftrag des schwedischen Möbelriesen Ikea einen Blick unter die heimischen Tuchenten. Die Sexmuffel der Alpenrepublik sind - laut Gallup - die Burgenländer und Niederösterreicher. Durchaus aktiver sind die Tiroler und Vorarlberger: Mehr als ein Drittel gab an, wöchentlich "sexuell aktiv" zu sein, zärtliches Kuscheln wird in den Schlafzimmern der Oberösterreicher und Salzburger bevorzugt. Wenige romantische Stunden verbringen die Wiener im Bett. Bevorzugt wird in den Schlafgemächern der Bundeshauptstadt das Lesen, Lernen und das einfache Entspannen.

Am aktivsten scheinen die südlichen Bundesländer zu sein: Die meiste Bewegung ist in den Kärntner und Steirer Schlafzimmern statistisch erfasst worden. (Markus Rohrhofer, DER STANDARD Printausgabe 8/9.5.2004)