New York - Der Personalrat der UNO hat UN-Generalsekretär Kofi Annan wegen seiner Entscheidung kritisiert, wieder UN-Mitarbeiter in den Irak zu schicken. In einer einstimmig verabschiedeten und am Freitag veröffentlichten Erklärung äußerte sich die Personalvertretung "bestürzt" darüber, dass weiterhin Mitarbeiter in das "hoch gefährliche" Gebiet entsandt würden.

Gleichzeitig forderte das Gremium von Annan weitere Sanktionen gegen UN-Führungspersonal, nachdem Untersuchungsberichte schwere Versäumnisse bei den Sicherheitsmaßnahmen der Vereinten Nationen offengelegt hatten. Ende März hatte Annan den UN-Sicherheitschef, Tun Myat, wegen Versäumnissen beim Schutz der UN-Mitarbeiter im Irak entlassen. Er zog damit die Konsequenzen aus den Berichten, die im Zusammenhang mit dem Anschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad am 19. August die schwerwiegenden Sicherheitsmängel enthüllt hatten.

Das Rücktrittsangebot seiner Stellvertreterin Louise Fréchette hatte Annan in diesem Zusammenhang zurückgewiesen. Der Personalrat forderte ihn auf, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken und nicht nur rangniedere Mitarbeiter zu sanktionieren. Annans Sprecher Fred Eckhard sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Generalsekretär erwäge seine Antwort auf die Untersuchungsberichte "sehr sorgfältig". (APA)