Bei einem schweren S-Bahn-Unglück sind am Samstag in München 61 Menschen teils schwer verletzt worden. Bei der Kollision eines mit rund 110 Fahrgästen besetzten Zuges mit einem Gleisbauzug entstand nach einer Bilanz der Bahn vom Sonntag Sachschaden in Millionenhöhe.

Die Staatsanwaltschaft in München schließt nach bisherigen Ermittlungen menschliches Versagen als Unglücksursache nicht aus. Rund 250 Helfer von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten waren mit fast 40 Einsatzfahrzeugen vor Ort. Das Unglück sorgte für ein Verkehrschaos im Münchner Bahn- und Straßennetz.

Fahrer erlitt Schock

Sechs der 61 Verletzten wurden mittelschwer, eines der Opfer schwer verletzt. Die Verunglückten wurden auf zehn Münchner Krankenhäuser verteilt. Am Sonntag waren die meisten Verletzten nach Angaben eines Rettungsdienst-Sprechers jedoch schon wieder aus den Kliniken entlassen. Die häufigsten Verletzungen waren Schnittwunden, Prellungen und Knochenbrüche. Unter den Verletzten befanden sich auch zwei neun und fünf Jahre alte Mädchen. Der 53-jährige Fahrer des Bauzugs und die 22-jährige S-Bahnfahrerin erlitten Schocks und mussten psychologisch betreut werden.

Möglicherweise habe der Fahrer des Bauzugs ein Signal überfahren, ließ die Münchner Staatsanwaltschaft verlauten. Gegen den als erfahrener Lokführer geltenden Mann werde wegen fahrlässiger Gefährdung des Bahnverkehrs und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. (APA/dpa)