Gütesiegel "gentechnikfrei"
Damit die
Forderungen um Gentechnikfreiheit, wie um Gentechnik-freie Zonen Sinn
bekommen - in der Europäischen Union wurde der Bereich der
gentechnisch veränderten Lebensmittel, sowie deren Kennzeichnung, durch die
Novel-Food-Verordnung 1997 für alle Mitgliedstaaten, verpflichtend geregelt -
haben sich sowohl Österreichs KonsumentenschützerInnen, als
auch PolitikerInnen dazu entschlossen, ein "Gentechnik-frei-Gütesiegel" zu
installieren.
Lebensmittel, die mit dem Gütesiegel "Kontrolliert gentechnik-
frei erzeugt" ausgezeichnet sind, dürfen dabei weder aus gentechnisch
veränderten Organismen bestehen, noch diese enthalten. Auch bei der
Herstellung und der Produktion von Zusatzstoffen (z.B. Enzyme, Aromastoffe,
Vitamine) dürfen keine gentechnischen Verfahren eingesetzt werden. Dies
gilt auch für die Futtermittel jener Tiere, die zur Herstellung von
Lebensmitteln herangezogen werden.
Probleme ergeben sich aber in einer
Nichtkennzeichnung. Denn es gibt keine Kennzeichnungspflicht, wenn der "Weg
durch den Tierkörper geht". Da bereits über 80% genmanipulierte Pflanzen
nach Europa importiert werden, müssen sich die Verbraucher mit dem Restrisiko
abfinden. Die Kennzeichnung mit dem Gütesiegel ist freiwillig und kann von
Herstellern, wenn die Kriterien erfüllt sind, beantragt werden.
Gefährliches Gen-Food?
Es gibt eine
große Anzahl von Studien, die bereits ausgewertet wurden. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Lebensmittel aus gentechnisch veränderten Organismen
gefahrlos - zumindest nach derzeitigem Wissensstand - verspeist
werden können. Es gibt aber noch keine Langzeitstudien. Die Anwendung der
Gentechnik beschränkt sich bisher auf wenige Nutzpflanzen. Gemüse und Obst
sind in Europa nicht gentechnisch verändert - auch die Tomaten
nicht.
Als
Ausweg bietet sich die ökologische Landwirtschaft mit ihren Bioprodukten an. Die
Biobauern verwenden keine gentechnisch veränderten Futtermittel. Aber nur von
der Bio-Kost zu leben, dürfte vielen Konsumenten zu teuer sein.