Marienfels - Rund 150 Angehörige der rechtsextremen Szene in Deutschland haben am Samstag wegen der Zerstörung eines Waffen-SS-Denkmals im Taunusort Marienfels protestiert. Die Demonstranten zogen am Nachmittag durch die Gemeinde und hielten zwei Kundgebungen ab. Nach Polizeiangaben demonstrierten etwa 200 Menschen gegen die Anwesenheit der Rechtsextremisten. Ein Großaufgebot der Polizei verhinderte Zusammenstöße und Ausschreitungen. Unbekannte Täter hatten das umstrittene Denkmal Ende April zerstört. Sie stürzten das etwa sechs Meter breite und drei Meter hohe Denkmal auf dem Friedhof der Gemeinde um. Dabei zerbrach die Steinkonstruktion nahezu vollständig. Vertreter der Rechtsextremisten sprachen am Samstag von einer organisierten Aktion der Gemeinde Marienfels. Um das Mahnmal gab es seit mehreren Jahren Streit zwischen der Kommune und dem Kameradschaftsbund ehemaliger Soldaten der Waffen-SS. Die Gemeinde hatte wiederholt auf die Entfernung des Denkmals gedrängt, nachdem ein auf 30 Jahre befristeter Pachtvertrag 2001 ausgelaufen war. Die Gemeinde befürchtete, dass sich das Denkmal für die gefallenen Soldaten der SS-Divisionen "Leibstandarte Adolf Hitler" und "Hitlerjugend" zu einer Pilgerstätte von Neonazis entwickeln würde. (APA/AP)