London - Die Misshandlungen in irakischen Gefängnissen passen nach Medienberichten in ein Muster eingeübter Foltermethoden. Demnach sollen die auf Fotos gezeigten Demütigungen Techniken entsprechen, in denen einige britische und amerikanische Truppen in ihrer Ausbildung unterwiesen würden.

Die britische Zeitung "The Guardian" berichtete am Samstag von einem System namens R21 (Resistance to Interrogation), wonach Soldaten in ihrer Ausbildung selbst sexuell gedemütigt werden, um im Falle einer eigenen Gefangennahme gegen etwaige Misshandlungen resistent zu sein. Unter Berufung auf einen früheren Offizier einer britischen Spezialeinheit heißt es in der Zeitung, die speziellen Techniken seien offenbar planlos und ohne Wissen um die Konsequenzen bei irakischen Gefangenen angewandt worden.

Zu den Praktiken gehören demnach neben dem Zwang, lange Zeit nackt zu bleiben, auch das Überstülpen von Hüten, Schlafraub sowie das Vorenthalten von Wärme, Wasser und Nahrung. Das britische Verteidigungsministerium nahm am Samstag keine Stellung zu dem Bericht. (APA/AP)