Teheran - Die Hardliner im iranischen Parlament haben bei Stichwahlen ihre Führungsposition ausgebaut. Von den am Freitag zu vergebenden 57 Mandaten gingen 37 an Konservative, wie der staatliche Rundfunk am Samstag berichtete. Unabhängige Kandidaten gewannen demnach zwölf Sitze, Reformer lediglich acht. Die Stichwahlen fanden in Stimmbezirken von etwa 40 Städten statt, in denen bei der Wahl im Februar keiner der Bewerber 50 Prozent der Stimmen erzielt hatte. Damals hatten die konservativen Kräfte mindestens 160 der insgesamt 290 Abgeordnetenmandate gewonnen. Viele Reformer boykottierten die Wahl, nachdem der Wächterrat, das oberste Verfassungsgremium der Islamischen Republik, mehr als 2.400 liberale Kandidaten abgelehnt hatte. Die Wahlbeteiligung betrug daraufhin nur etwa 50 Prozent, in der Hauptstadt Teheran sogar nur 30 Prozent. Der reformorientierte Präsident Mohammed Khatami beklagte, seine Regierung sei zur Durchführung einer Wahl gezwungen worden, die weder frei noch fair gewesen sei. Das neu gewählte Parlament soll am 27. Mai erstmals tagen. (APA/AP)