Der Salzburger Stadtverein erweist sich bezüglich der Ausweitung von Einkaufszentren im Großraum Salzburg als vehementer Gegner. Eine umfassende Untersuchung über die regionalen Auswirkungen wird gefordert. Seit Jahren weist man erfolglos auf den Zusammenhang zwischen Einkaufszentren am Stadtrand und dem verödenden Stadtzentrum hin. Auch die Wirtschaftskammer ist skeptisch und verlangt eine Pause bei der Genehmigung weiterer Einkaufszentren. Kleine und mittlere Handelsbetriebe beschäftigen, laut einer Studie, bei gleichem Umsatz zwei Mal mehr Mitarbeitern als ein Shoppingcenter. Bei der Arbeiterkammer betont man hingegen, dass auch in großen Einkaufshäusern kleine Geschäfte gibt. Beides müsse neben einander existieren können. Die Meinung der Salzburger zu diesem Thema ist verschieden. Viele kaufen lieber im Europark ein: "Der Vorteil des Europark ist der, dass auf einer kleinen Fläche viele Geschäfte sind, abgesehen davon ist er von der Autobahn aus erreichbar. In der Stadt wird einem durch die Garagenplätze und Parkpreise das Einkaufen nicht leichter gemacht," so eine Verkäuferin in einem Modegeschäft der Innenstadt. Auch Altstadtfans Allerdings bevorzugen auch viele das Stadtzentrum. Man schätzt die gute Einkaufsqualität: "Ich bin Altstadtfan," erklärt und sie 23 jährige Irene, "ich mag die Atmosphäre hier gern." Auch andere Argumente sprechen für die Stadt: "Wenn man in der Stadt arbeitet, kauft man auch dort ein," erklärt uns die Verkäuferin einer kleinen Schmuckboutique. "Ich bin Pensionistin und hab wenig Geld, was soll ich in einem großen Einkaufszentrum," erzählt eine alte Frau. Auf die Frage, ob sich die Präferenzen durch den Ausbau ändern könnten, wusste niemand so recht eine Antwort. Es gäbe in Salzburg schon so viele Einkaufszentren, aber deshalb auch nicht mehr Menschen, meint eine Passantin. (ven)