Kollmann (rechts) erzielte den Treffer zum 1:0.

Scahchner weiß nach Spielende: Es sieht gut aus in Sachen Meisterteller.

Depression in Schwarz.

Graz - Der GAK hat sich auf dem Weg zum ersten Meistertitel der Klubgeschichte auch nicht vom Lokalrivalen Sturm Graz stoppen lassen. Der Tabellenführer gewann am Sonntag in der 34. Runde der T-Mobile-Bundesliga das 118. Grazer Derby gegen Sturm verdient mit 2:0 (0:0). Die Treffer erzielten Kollmann aus einem Freistoß aus 17 Metern (54.) sowie Bazina aus einem Konter (75.). Beide Teams beendeten das hitzige Duell mit einem Mann weniger, denn Schiedsrichter Lehner stellte Muratovic (47./GAK) und Rabihou (61./Sturm) mit Roten Karten vom Feld.

Der GAK, seit 30. November 2003 ohne Niederlage, führt damit zwei Runden vor Schluss der Meisterschaft weiterhin drei Punkte vor Meister Austria Wien die Tabelle an. Aus den zwei verbleibenden Partien (zu Hause Pasching, auswärts Admira) muss die Truppe von Trainer Walter Schachner somit "nur" noch vier Punkte holen. Ganz anders die Lage beim unterlegenen Erzrivalen, denn Sturm muss weiterhin um den Verbleib im Oberhaus zittern. Vor dem Keller-Gipfel am Samstag in Klagenfurt gegen den FC Kärnten trennen die Grazer nur noch drei Punkte vom Tabellenschlusslicht.

Erste Hälfte ausgeglichen

Die Grazer Erzrivalen schenkten sich vom Anpfiff weg nichts. Viel Kampfgeist auf beiden Seiten machte klar, dass es für die "Roten" um den ersten Meistertitel der Geschichte und für die "Schwarzen" um den Klassenerhalt ging. Der große Unterschied in der Tabelle zwischen den beiden Teams war auf dem Rasen keineswegs zu erkennen. Die Partie wogte hin und her, Torchancen blieben jedoch eher Mangelware.

Der GAK wurde nach einem missglückten Silvestre-Kopfball durch einen Schuss von Kollmann (24., über das Tor) und einen Bazina-Versuch von der Strafraumgrenze (30., neben das Tor) gefährlich, die beste Sturm-Chance vergab Haas per Kopf völlig freistehend aus sieben Metern. Der nach der Verletzung von Standard-Keeper Schranz aus der "Pension" zurückbeorderte GAK-Goalie Almer (232. Bundesliga-Spiel, das erste seit 1. Dezember 2002) verbrachte ansonsten recht ruhige Minuten zwischen den Pfosten.

Rot für Muratovic nach Wieder-Anpfiff

Die zweite Hälfte begann gleich mit zwei Knalleffekten. In der 47. Minute sah GAK-Mittelfeldspieler Muratovic die Rote Karte, der Bosnier rammte nach einem Abwehrfehler den auf Almer zueilenden Filipovic um und musste nach dieser "Notbremse" gleich wieder in die Kabine. Sturm witterte nun die große Chance, wurde jedoch bereits in der 53. Minute kalt erwischt. Bosnar foulte Aufhauser knapp außerhalb des Strafraums, den fälligen Freistoß verwandelte Kollmann (25. Saisontreffer) aus 17 Metern. Sturm-Goalie Mandl zeigte bei dem scharfen, aber nicht unbedingt platzierten Schuss keinerlei Reaktion.

Bei Sturm lagen danach die Nerven blank. Die "Blackies" gaben nicht nur den möglichen Punktgewinn, sondern gleich auch die numerische Überlegenheit aus der Hand. Rabihou verpasste Pogatetz einen Ellbogencheck und musste mit Rot vom Platz. Dennoch kam Sturm dem Ausgleich noch zwei Mal nahe, doch Haas verfehlte jeweils (66. und 70.) das Tor.

Entscheidung durch Bazina

Per Konter führte der GAK dann die Entscheidung herbei. Nach weitem Aufhauser-Pass lief Bazina der Sturm-Abwehr auf und davon und ließ Mandl keine Chance (75.). Damit durften die GAK-Anhänger - Präsident Rudi Roth verfolgte das Derby direkt aus dem Fanblock - endgültig jubeln und mit "Wir werden Meister"-Sprechchören ihr Team feiern.(APA)

  • SK Sturm Graz - GAK 0:2 (0:0) Schwarzenegger-Stadion, 13.400, SR Lehner.

    Torfolge: 0:1 (54.) Kollmann (Freistoß) 0:2 (75.) Bazina

    Sturm: Mandl - Silvestre - Strafner (59. Salmutter), Bosnar - Dag, Korsos, Filipovic, Säumel (59. Mujiri), Dmitrovic - Rabihou, Haas

    GAK: Almer - Pötscher, Sick, Tokic, Pogatetz - Standfest (85. Amerhauser), Muratovic, Aufhauser, Dollinger (85. Ramusch) - Bazina (79. Goossens), Kollmann

    Rote Karten: Rabihou (61., Foul) bzw. Muratovic (47., Foul)

    Gelbe Karten: Dmitrovic, Silvestre, Bosnar, Salmutter bzw. Aufhauser, Sick, Dollinger