Dieser Tradition folgend, wurde Freitag in der Grazer Helmut-List-Halle der von der steirischen Wirtschaftsförderung gegründete Cluster "human.technology.styria" vorgestellt: Dieser soll steirische Forschung und Wirtschaft in der Humantechnologie bündeln und koordinieren, so den Wirtschaftsstandort attraktiver machen, Arbeitsplätze schaffen, Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.
Österreich zähle für Hightech-Unternehmen auch nach der EU-Erweiterung zu den attraktivsten Ländern in Europa: Fünf heimische Regionen sind laut EU-Standortstudie unter jenen 20 europäischen Wirtschaftsgebieten, die sich am besten für Investitionen in diesem Bereich eigneten: Rheintal-Bodenseegebiet, Region Linz-Wels, Steyr-Kirchdorf, Salzburg und Graz.
Erkanntes Stärkefeld
Weiters hat eine Studie des österreichischen Industriewissenschaftlichen Instituts ergeben, dass der Bereich Medizin-, Bio- und Humantechnologie eines der Stärkefelder der Steiermark sei.
Die Startbedingungen für den Cluster seien daher ausgezeichnet, betonte VP-Wirtschaftslandesrat Gerald Schöpfer: "Zum einen durch Universitäten und zum anderen durch internationale Konzerne wie Roche Diagnostics, der in Graz ein Standbein hat und auch in der Forschung aktiv ist. Dazu kommt eine Fülle von Betrieben, die diese Forschungsergebnisse tatsächlich umsetzen und wirtschaftlich verwerten."
Ausgehend von einer Projektentwicklungsgesellschaft, mit 51 Prozent über die Innofinanz vom Land getragen, die bis 2006 eine Entwicklungsstrategie erarbeiten soll, wird eine Gesellschaft unter mehrheitlich privater Beteiligung angepeilt - dafür will sich das Land auf 26 Prozent zurückziehen.
Die weiteren Gesellschafter halten derzeit je sieben Prozent: neben den genannten Joanneum Research und Roche Diagnostics die Medizinische Uni Graz, Industriellenvereinigung, VTU-Engineering und ZMG Holding (Anlagen, Prozess- und Verfahrenstechnik für pharmazeutische Industrie) sowie Schinko-Neuroth (Hörgeräte).
200 Unternehmen als mögliche Partner
Neben weiteren steirischen Unis und Fachhochschulen, von denen laut Gerhard Walter, Rektor der Medizin-Uni, "sehr viele bereits Interesse an einer Clusterbeteiligung zeigen", wurden 200 Unternehmen als mögliche Partner identifiziert. Der Cluster hat für die erste Phase ein Budget von 1,5 Millionen Euro.
Ein Zusammenschluss mit ähnlichen, in anderen Ländern existierenden Netzwerken wie dem Wiener Biotechnologie-Cluster wird nicht angestrebt. Vielmehr, hofft Roche Diagnostics-Sitemanager Ulrich Kanter, würde durch einen "intensiveren Dialog zwischen Forschung und Wirtschaft eine starke Positionierung des steirischen Clusters auf internationaler Ebene" erfolgen: durch konkret messbare Ergebnisse.