Wien - Der börsennotierte Baustoffkonzern Wienerberger konnte im 1. Quartal 2004 seine Ergebnisse stärker als erwartet steigern. Der Betriebserfolg vor Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 30 Prozent auf 51,9 Mio. Euro (Vorjahr 42,5 Mio. Euro), Analysten hatten lediglich einen geringen Zuwachs prognostiziert.

Nachteilig beeinflusst wurde dieses Ergebnis allerdings durch Wechselkursverluste in Höhe von 3,3 Mio. Euro. Bereinigt um diese Effekte wäre das EBITDA sogar um 38 Prozent gestiegen, wie Wienerberger am Montag bekannt gab.

Umsatz durch negative Währungseffekte belastet

Das EBIT stieg auf 21,6 (3,8) Mio. Euro, das Ergebnis nach Steuern drehte von negativen 2,2 Mio. Euro auf positive 11,0 Mio. Euro, wenn rückwirkend für 2003 die Zahlen mit Pipelife at equity dargestellt werden. Der Gewinn je Aktie (bereinigt) kletterte von 0,03 auf 0,17 Euro, und der Konzernumsatz erhöhte sich um 15 Prozent auf 312,3 Mio. Euro. Um Akquisitionen bereinigt sei das organische Wachstum nur geringfügig darunter gelegen.

Der Umsatz sei durch negative Währungseffekte vor allem durch US-Dollar und polnischen Zloty um 14,9 Mio. Euro belastet worden. Bei unveränderten Wechselkursen hätte das Umsatzwachstum sogar 20 Prozent erreicht, erklärte Wienerberger.

Für 2004 sei das Ziel, die operativen Ergebnisse und den Gewinn je Aktie um mehr als 10 Prozent zu steigern, unverändert aufrecht und sei durch die guten Ergebnisse des 1. Quartals bestätigt worden.

Eigenkapital um zwei Prozent gestiegen

Das Eigenkapital der Wienerberger AG hat im ersten Quartal 2004 um 2 Prozent auf 996 Mio. Euro zugenommen. Das Capital Employed ist aufgrund der Aufstockung bei Vorräten und Forderungen sowie des fortgesetzten Expansionskurses um 10 Prozent auf 1,679 Mrd. Euro gestiegen.

Saisonal bedingt stieg auch das Gearing (Verschuldungsgrad) von 68,9 auf 78,3 Prozent. Die Gesamtinvestitionssumme in Sachanlagen und Akquisitionen belief sich auf 55 Mio. Euro.

Starkes Wachstum in Osteuropa erwartet

Für das Gesamtjahr erwartet Wienerberger weiterhin starkes Wachstum in Osteuropa und eine stabile bis leicht positive Entwicklung in Westeuropa. In den USA dürfte sich der Wohnungsneubau aufgrund des Bevölkerungswachstums auf hohem Niveau halten, lautet die Einschätzung. Für 2004 habe Wienerberger wieder 150 Mio. Euro für zwanzig Wachstumsprojekte vorgesehen.

In den regionalen Geschäftsbereichen konnte Wienerberger trotz des langen Winters den Umsatz in Mittel-/Osteuropa um 28 Prozent auf 74,2 Mio. Euro und das Ebitda um 62 Prozent auf 17,8 Mio. Euro ausbauen.

In Polen habe die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Baustoffe mit 1. Mai einen starken Vorzieheffekt auf den Absatz von Hintermauer- und Dachziegeln ausgelöst. Ein ähnlicher Vorzieheffekt war in Ungarn vor der angekündigten Preiserhöhung am 1. April festzustellen.

Absatzsteigerungen gab es auch in Rumänien, während die Slowakei und Kroatien Rückgänge verzeichneten. Mit Ausnahme von Österreich habe sich das Preisniveau in allen Ländern aus Sicht von Wienerberger verbessert.

Plus 18 Prozent in Nord-Westeuropa

In Nord-Westeuropa steigerte Wienerberger den Umsatz um 18 Prozent auf 120 Mio. Euro und das Ebitda um 15 Prozent auf 17,7 Mio. Euro. In allen Ziegelmärkten, ausgenommen Schweden, wurde das Absatzvolumen gehalten oder moderat gesteigert, während das Preisniveau stabil bis leicht höher war.

In den USA spiegelte sich der anhaltend starke Wohnungsneubau in einer Umsatzsteigerung um 13 Prozent auf 57,4 Mio. Euro wider, das Ebitda konnte um 44 Prozent auf 10,3 Mio. Euro gesteigert werden. Währungsbereinigt hätte die Steigerung beim Umsatz 32 Prozent und beim Ebitda 68 Prozent ausgemacht. (APA)