Die Tiroler Koalition aus ÖVP und SPÖ will mit FPÖ-Unterstützung neue "infrastrukturelle Anlagen" in Gletscherskigebieten erlauben, so diese "für den Tourismus von besonderer Bedeutung sind". Es liegen Projekte vor, die den Bau von Liften bis zu den höchsten Gipfeln der Ostalpen vorsehen – auch auf die 3536 Meter hohe Weißseespitze im Kaunertal, einem auffällig beweglichen Grenzberg zu Südtirol: Im Herbst 1997 versank nach einem Eissturz das Gipfelkreuz in einer Gletscherspalte.
"Ein Vorstoß in neue Dimensionen, gut 400 Meter höher als bisherige Gletscherskigebiete", warnt Peter Haßlacher, Naturschutzreferent des Österreichischen Alpenvereins. Der zweitgrößte Gletscher nach der Pasterze, der Gepatschferner, wäre betroffen. Dass nun auch die Deutschen Kollegen aufgeschreckt sind, findet er nur konsequent: Der DAV hat 130 Hütten in Tirol, das hintere Kaunertal gehört zur Sektion Brandenburg-Berlin.