Die Eisheiligen, laut alten Bauernregeln der letzte Kälteeinbruch im Mai, fallen heuer nicht besonders frostig aus: Pankratius, Servatius, Bonifatius, und "die kalte Sophie" (12. bis 15. Mai) werden zumindest im Flachland keine Minustemperaturen bringen, sagte der Wetterforscher Manfred Kroupa von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) im Gespräch mit der APA. Der Fachmann, trocken: "Die Eisheiligen beziehen sich heuer darauf, dass das Wetter grauslich ist, aber nicht eiskalt."

Der Mittwoch bleibt demnach noch relativ mild bei Temperaturen von 17 bis 20 Grad. Pankratius macht an diesem Tag auch noch eher eine freundliche Miene: "Es wird recht sonnig und warm."

Schlechtes Wetter

Mit Servatius am Donnerstag zieht über den heimischen Gefilden dann doch das schlechte Wetter auf: Die Höchsttemperatur sinkt im Flachland auf 13 bis 14 Grad, im Bergland auf etwa zehn Grad. Die Schneefallgrenze liegt bei etwa 2.000 Metern, sagte Kroupa.

Am Freitag (Bonifatius) zeigt sich das Wetter ebenfalls von seiner wenig sympathischen Seite: Im Gebirge könne die Temperatur ohne weiteres nahe null Grad sinken, sagte er. Im Wiener Raum fällt die Quecksilbersäule jedoch kaum auf unter acht Grad. Etwas wärmer wird es wieder mit der "kalten Sophie" am Samstag, wo das Thermometer auf 16 Grad steigt.

Die Eisheiligen sind laut Kroupa alles andere als ein alter Aberglaube: Eine langjährige Beobachtung über mehrere Jahrhunderte habe gezeigt, "dass Mitte Mai immer wieder, aber nicht jedes Jahr tiefe Temperaturen und kalte Fröste auftreten". Ausnahmen bestätigen dabei offenbar die (Bauern-)Regel: "Voriges Jahr haben wir um diese Zeit schon 30 Grad gehabt." (APA)