Die Verhandlungen über die TV-Rechte für die
Österreichische Fußball-Bundesliga verlaufen so gar nicht nach den
Vorstellungen von Georg Kofler, Chef des Bezahlsenders Premiere.
Gemeinsam mit ATVplus habe man "sicherlich das beste und umfassendste
Angebot für den österreichischen Fußball" abgegeben, sagt er im
Gespräch mit der APA. Doch in der Alpenrepublik herrsche "mediale
Steinzeit" und nach wie vor ein öffentlich-rechtlicher "Monopolist".
Dem ORF attestiert Kofler in diesem Zusammenhang eine "Attitüde der
Arroganz".
60 Millionen Euro für fünf Saisonen
60 Millionen Euro für fünf Saisonen (1.7.2004 bis 30.6.2007 plus
Option auf zwei weitere Saisonen) bietet Premiere gemeinsam mit
ATVplus nach APA-Informationen für die TV-Rechte an den
Bundesligaspielen. Mit zwölf Mio. Euro pro Jahr wäre damit der Preis
gegenüber dem derzeit noch gültigen Vertrag deutlich höher. Das
Premiere/ATV-Angebot sieht vor, dass alle Spiele live und im Pay-TV
übertragen werden sollen. Am Samstag um 18:00 Uhr würde es demnach
vier Spiele in Konferenzschaltung geben, am Sonntag (15:30) das
Top-Spiel. Auf ATVplus wäre Platz für ein "Fußballstudio" nach
Vorbild des "DSF-Doppelpass" und Wiederholungen. Derzeit zeigen ORF
und Premiere je ein Live-Spiel pro Runde.
ORF agiere nach dem Motto "Alles oder nichts"
Doch der ORF agiere nach dem Motto "Alles oder nichts",
kritisierte Kofler. Und damit "behindert ein Monopolist mit den
Gebührenzahlern im Rücken die private Konkurrenz". Das will man
"genau anschauen lassen", stellt Kofler dem Öffentlich-Rechtlichen
die Brüsseler Rute ins Fenster: Etwa mit einer Beschwerde bei der
EU-Wettbewerbskommission.
Bundesliga-Geschäftsführer Peter Westenthaler, der für die Liga
die Verhandlungen führt, wollte "über Gespräche und Angebote in der
Öffentlichkeit keinen Kommentar" abgeben. "Wir haben die
Verhandlungen nahezu abgeschlossen. Wir haben sehr attraktive
Angebote, wir sind überzeugt, dass die Bundesliga damit in eine gute
Zukunft gehen wird. Die Bundesliga wird einen wirtschaftlichen
Fortschritt machen, aber man darf das nicht nur monetär sehen",
erklärte Westenthaler, der die Verhandlungsergebnisse und Angebote
den Klub-Präsidenten am Mittwoch bei einer Arbeitsgruppensitzung
präsentieren wird. Eine endgültige Entscheidung erwartet er aber
nicht. (APA)