Scharfe Kritik erntete der Grazer Umweltreferent und SP-Vizebürgermeister Walter Ferk für sein Vorhaben, die bisherigen Förderungen für Fernwärmeheizungen um 25 Prozent und jene für Solaranlagen um die Hälfte zu kürzen. Die betriebliche Umweltschutzförderung wird ersatzlos gestrichen, ebenso fallen die Förderungen beim Einbau von Schallschutzfenstern, modernen Holzheizungen und Fotovoltaikanlagen zur Gänze.

"Hier wird eindeutig an der falschen Stelle, nämlich zulasten des Umweltschutzes und der Lebensqualität, gespart", ärgert sich der Umweltsprecher der Grazer Grünen, Hermann Candussi, angesichts dieser Kürzungen, die am Donnerstag im Grazer Gemeinderat abgesegnet werden sollen.

Einsparungen

Wie alle anderen Ressorts der bankrotten Stadt muss auch Ferks Umweltressort laut einem Gemeinderatsbeschluss vom 15. Jänner 2004 in einem mehrstufigen Plan 30 Prozent im Bereich der Nichtpflichtausgaben und drei Prozent im Bereich der Pflichtausgaben einsparen. Grünen-Finanzsprecherin Lisa Rücker fürchtet aber "ohne gemeinsame Schwerpunktsetzung der regierenden Stadtparteien ein chaotisches Kaputtsparen".

Ferk zum STANDARD: "Die Aufregung ist unverständlich, denn immerhin hatte Graz bisher österreichweit die mit Abstand höchsten Umweltförderungen gewährt." Europaweit besetzt Graz allerdings auch Rang zwei nach Riga im Ranking der stärksten Feinstaubbelastung. (cms/DER STANDARD; Printausgabe, 12.5.2004)