Für ihre Berichterstattung im Fall des ermordeten Frankfurter Bankierssohns Jakob von Metzler haben die Journalisten Jürgen Schreiber und Horst Cronauer den Wächterpreises der deutschen Tagespresse erhalten. Die Jury der "Stiftung Freiheit der Presse" übergab die mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung am Dienstag in Frankfurt am Main. Der zweite Preis ging an Andreas Jungbauer von der "Main-Post" in Würzburg. Mit dem dritten Preis wurde Sonia Shinde für einen Artikel für die "Financial Times Deutschland" ausgezeichnet.

Autoen haben Bundesweite Diskussion ausgelöst

Das fünfköpfige Gremium unter dem Vorsitz des Politologen Kurt Sontheimer vergibt den Preis jährlich für hervorragende Leistungen von Journalisten der Tagespresse, die in ihren Arbeiten Missstände aufdecken und kritisch behandeln. Schreiber, Redakteur des "Berliner Tagesspiegels", und Cronauer, Redakteur bei "Bild Frankfurt", wurden für ihre Berichterstattung über die Gewaltandrohung seitens der Polizei im Verhör des Mörders von Jakob von Metzler ausgezeichnet. Beide Autoren hätten mit ihren Berichten eine bundesweite Diskussion darüber ausgelöst, ob die Androhung von Gewalt rechtens sei, sagte Sontheimer in der Laudatio.

Den mit einem Preisgeld von 8.000 Euro verbundenen zweiten Preis erhielt Jungbauer für seine Berichterstattung über die Umbenennung der früheren "Carl-Diem-Halle" wegen der NS-Vergangenheit des Namensgebers. Ohne Jungbauers intensive Auseinandersetzung wäre es wohl nicht zu der gebotenen Distanz zu Carl Diem gekommen, begründete Sontheimer die Entscheidung der Jury. Der Trägerin des mit 6.000 Euro dotierten dritten Preises, Shinde, ist es laut Jury zu verdanken, dass ein breit angelegter Betrug bei der Abrechnung von Zahnersatz aufgedeckt wurde. (APA/AP)