Gaza-Stadt - Israelische Kampfhubschrauber haben am Mittwoch in Gaza-Stadt mit Raketen auf Palästinenser geschossen, während Soldaten die Stadt nach den Leichen von sechs am Vortag getöteten Soldaten durchsuchten. Augenzeugen berichteten, drei Kämpfer der radikalen Hamas seien durch eine Rakete getötet worden, die nahe einer Moschee im Bezirk Seitun eingeschlagen sei. 13 Zivilisten seien dabei verletzt worden. Nach israelischen Angaben schossen die Kampfhubschrauber auf Palästinenser, die Sprengsätze gegen die Soldaten vorbereiteten.

Eine weitere Rakete traf ein Haus, von dem aus militante Palästinenser auf Soldaten schossen. Nach Angaben aus Militärkreisen töteten die Soldaten zudem einen Palästinenser, der gerade eine Panzerfaust abfeuern wollte. Bemühung um Herausgabe der Leichen israelischer Soldaten

Radikale Palästinenser hatten am Vortag mit Leichenteilen der getöteten Soldaten vor Kameras posiert. Für die Herausgabe der Leichen verlangten sie, dass die Armee ihre Operationen gegen Palästinenser im Gaza-Streifen einstellt und palästinensische Gefangene freilässt.

Die israelische Regierung lehnte dies ab und erklärte, die Armee werde ihre Aktionen in Gaza-Stadt so lange fortsetzen, bis die Leichen der getöteten Soldaten vollständig übergeben seien. Darüber werde nicht verhandelt.

Nach Angaben aus Kreisen der Palästinenser-Regierung versucht sie zusammen mit ägyptischen Unterhändlern und Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz die militanten Palästinenser-Gruppen zur bedingungslosen Herausgabe der Leichen zu bewegen. Ziel sei es, eine Eskalation der Gewalt in Gaza-Stadt zu verhindern. Die militanten Gruppen hätten eine Übergabe der Leichenteile in Aussicht gestellt, wenn die Soldaten die Stadt verlassen hätten. Israel habe jedoch jegliche Vorbedingung abgelehnt. (Reuters)