Frettchen werden als Haustiere immer beliebter. Wirklich glücklich sind sie aber nur, wenn sie mindestens zu zweit gehalten werden

Salzburger Frettchenverein
Frettchen sind die domestizierte Form des Iltis. Wann genau sie zum Haustier wurden, ist heute nur mehr schwer nachzuvollziehen. Bekannt ist, dass schon Aristoteles im 4. Jahrhundert vor Christus von Frettchen als Jagdhelfer berichtet.

“Fretts“, wie sie liebevoll von ihren Besitzern genannt werden, finden sich heute in jeder Tierhandlung und auch die Zahl von “Frettchenhaushalten“ steigt stetig. Wer sich allerdings Frettchen als Heimtiere halten will, sollte sich vorher eingehend informieren.

Artgerechte Haltung
Frettchen brauchen, in der Wohnung gehalten, einen sehr großen Käfig, in den sie sich zurückziehen können. Die, die in den Tierhandlungen angeboten werden, sind zu klein. Am besten, man baut sich selbst einen. Umgebaute Schränke bieten den Frettchen beispielsweise ein tolles zu Hause mit viel Platz.
Unerlässlich ist aber trotzdem der tägliche Freilauf in der Wohnung und am meisten Spaß haben Frettchen natürlich an Ausflügen in die Natur. Wer genügend Platz zur Verfügung hat, kann seine Frettchen natürlich auch im Freien in einem Gehege halten. Was man dabei beachten muss, entnehmen Sie bitte den Links.

Ernährung
Frettchen sind Raubtiere und somit Fleischfresser. In den Zoofachgeschäften wird bereits spezielles Frettchenfutter angeboten um zu verhindern, dass die Tierchen durch Ernährung mit Katzen- bzw. Hundefutter Mangelerscheinungen bekommen.

Frettchen verrichten ihr “Geschäft“ in herkömmliche Katzenklos. Die Gewöhnung daran erfordert allerdings Fingerspitzengefühl.

Typisch Frettchen
Über kein anderes Haustier gibt es wohl so geteilte Meinungen, wie über Frettchen – von den einen werden sie heiß geliebt und von den anderen als “bissige Stinker“ verunglimpft. Dabei kommt es eigentlich nur auf den Menschen und die richtige Haltung an.

Frettchen zu halten, erfordert schon ein gewisses Maß an Toleranz. Die kleinen Kobolde sind nämlich irrsinnig verspielt und das bis ins hohe Alter. Sie verrücken, verschieben und verschleppen quasi alles, was nicht angenagelt ist. Sie wollen immer und überall dabei sein und haben einen Hang, Blumen aus ihren Töpfen zu “befreien“.

Lärm machen Frettchen in dem Sinn keinen, das heißt sie bellen nicht und miauen tun sie schon gar nicht. Sie äußern sich indem sie “muckern“. Das klingt recht witzig, da ungewohnt fürs menschliche Ohr. Es hört sich ein wenig wie eine gackernde Henne an, wenn man den Laut vergleichen müsste.

Trotzdem, auch wenn sie noch so putzig aussehen mögen, muss man sich darüber im Klaren sein, dass Frettchen Raubtiere sind und damit nicht als Schmusetiere für Kleinkinder angeschafft werden sollten. Bei falscher Haltung können sie durchaus aggressiv und bissig werden.

Das Gerücht, dass Frettchen “stinken“ würden, ist auch nur zum Teil wahr. Frettchen besitzen einen typischen Eigengeruch, mit dem sich die Besitzer abfinden müssen. Wenn sich Frettchen in Gefahr befinden, man sie versehentlich einklemmt oder erschreckt, kann es vorkommen, dass sie ihre Stinkdrüsen entleeren. Zugegeben, dass riecht schon bestialisch, aber es hat sicher noch keinen umgebracht. Dann macht man halt das Fenster auf und gut ist’s. Diese Stinkdrüsen zu entfernen verstößt gegen das Tierschutzgesetz und wird dementsprechend geahndet. Außerdem würde solch ein Eingriff die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten beträchtlich einschränken. (kers)