Europas größter Internet-Dienstleister T-Online hat im ersten Quartal des Jahres 2004 wieder ein kräftiges Kundenwachstum bei schnellen Breitband-Internet-Anschlüssen (DSL) verzeichnet und den operativen Gewinn stärker als von Analysten erwartet gesteigert. Wegen des Wegfalls von ergebnisbelastenden Firmenwertabschreibungen fiel das Konzernergebnis deutlich besser aus als vor Jahresfrist.

Mehr Umsatz

Die in Darmstadt ansässige Tochter der Deutschen Telekom, die auch in Österreich vertreten ist, teilte am Mittwoch vor Börsenöffnung mit, der Umsatz habe zum Vorjahresquartal um 12,7 Prozent auf 488,8 Mio. Euro zugelegt. Dazu trug unter anderem der Kundenzuwachs bei schnellen Internet-Zugängen bei, der im Quartal bei 280.000 Nutzern in Deutschland und damit über den Erwartungen der meisten Analysten lag. Den Umsatz hatten die von Reuters befragten Analysten allerdings im Durchschnitt mit 505 Mio. Euro höher prognostiziert.

Mehr Marketing

Trotz erhöhter Marketingaufwendungen stieg der operative Gewinn (Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen) von T-Online auf 117,7 Mio. Euro nach 72,8 Mio. Euro vor Jahresfrist. Zu dem Anstieg trugen vor allem eine höhere Auslastung der Netzwerk-Kapazitäten und geringere Verluste der Auslandstöchter bei. Nach Steuern verblieb T-Online ein Quartalsgewinn von 79,3 Mio. Euro, was auch auf den Wegfall von Firmenwertabschreibungen nach den Bilanzregeln IFRS zurückgeht. Im Vorjahresquartal hatten die Abschreibungen noch mit rund 86 Mio. Euro zu Buche geschlagen und zu einem Konzernverlust von 31,3 Mio. Euro geführt.

Konzernchef Thomas Holtrop zeigte sich mit dem Kundenzuwachs bei den gewinnträchtigen DSL-Internet-Zugängen und -Tarifen zufrieden, nachdem T-Online im vierten Quartal 2003 nur rund 100.000 DSL-Kunden gewonnen und damit deutlich Marktanteile an Konkurrenten verloren hatte. "Ein Ergebnis unserer Breitband-Offensive, die hier erste Erfolge zeigt", kommentierte Holtrop. Im zurückliegenden Quartal habe der Marktanteil beim DSL-Neukundengeschäft wieder über 50 Prozent gelegen. (APA/Reuters)