Verschärfter Wettbewerb
"Seit dem Sommer 2003 herrscht ein verschärfter Wettbewerb, der noch die nächsten Jahre anhalten wird. Wir werden uns aber nicht rausdrängen lassen", begründet Bang-Jensen die "erhebliche Reduktion" des Mitarbeiterstandes. Nicht davon betroffen sei die WLan-Tochter eWave mit 36 Mitarbeitern. Eine Auslagerung des Bereichs "IT-Operations" werde seit einiger Zeit geprüft, weitere Personalreduktionen wären nicht geplant, versicherte Bang-Jensen.
Die erzielten Einsparungen will er vorwiegend in das Marketing investieren, an den ursprünglich genannten Geschäftszielen soll sich nichts ändern. "Das hat keine negativen Auswirkungen auf das Ergebnis, sondern ist eine Vorbereitung auf die nächsten drei Jahre", versicherte der gebürtige Däne. Betriebsrat Hartmut Liese meinte in einer ersten Stellungnahme, dass man nun alles unternehmen werde, um die gekündigten Mitarbeiter sozial abzusichern. Mehr lasse sich im Moment nicht sagen, er habe erst heute Vormittag vom Mitarbeiterabbau erfahren.
Zu spät reagiert
Dass One zu spät auf den 1-Cent-Tarif von Mitbewerber tele.ring reagiert habe, verneinte Bang-Jensen, der seit dem Start von One im Jahr 1998 an der Spitze des Unternehmens steht. Es sei nicht absehbar gewesen, dass es sich dabei nicht um eine kurzfristige Werbeaktion, sondern um einen Dauertarif handelte, betonte er. Zurück wies er die Behauptung von tele.ring, wonach deren erhebliche Kundenzuwächse in erste Linie auf Kosten von One gehe. Ganz im Gegenteil, man habe bei den Vertragskunden sogar zugelegt.
Bang-Jensen geht davon aus, dass sich am heimischen Mobilfunkmarkt lediglich drei Komplettanbieter und ein regionaler UMTS-Betreiber halten werden. Derzeit gibt es in Österreich fünf Handynetzbetreiber (Mobilkom Austria, T-Mobile, One, tele.ring, "3") und zwei Wiederverkäufer (Tele2, eTel). Der UMTS-Lizenzinhaber 3G Mobile, Tochter des spanischen Telekomkonzerns Telefonica, hatte sich noch vor dem Start der nächsten Handygeneration aus Österreich zurückgezogen.