Rom - Das italienische Parlament hat am Mittwoch ein Gesetz gebilligt, das den EU-weiten Haftbefehl in nationales Recht überträgt. Die entsprechende Vorlage erhielt eine Zustimmung von 202 Stimmen bei 157 Ablehnungen und 30 Enthaltungen. Die größten Oppositionsparteien sowie die rechtsnationalistische Lega Nord von Justizminister Roberto Castelli und Reformminister Umberto Bossi waren unter den Gegnern des Gesetzes, das nun noch vom Senat gebilligt werden muss. Während der EU-weiten Verhandlungen über den Haftbefehl hatte sich Italien zunächst gegen die Aufnahme von 26 der darin vorgesehenen Delikte gesperrt, schließlich aber nachgegeben. Der EU-Haftbefehl soll aufwändige Auslieferungsprozeduren innerhalb der EU überflüssig machen. Justizbehörden unterschiedlicher Staaten können so unter Umgehung der politischen Ebene direkten Kontakt miteinander aufnehmen. Die Regelung umfasst insgesamt 32 Straftatbestände, darunter Terrorismus, Drogenhandel, Mord, Korruption, Betrug und Geldwäsche. (APA)