Wien - Relativ glimpflich ist am Mittwoch Abend ein Zugunglück auf der Westbahnstrecke bei Purkersdorf (Bezirk Wien-Umgebung) ausgegangen: Im Bereich einer Weiche touchierten einander eine Güter- und eine Schnellbahngarnitur. Eine Wienerin wurde schwer, weitere Personen wurden nach Angaben von Bahn-Sprecher Andreas Rinofner leicht verletzt.Schienenersatzverkehr

Die Westbahnstrecke dürfte für 24 bis maximal 48 Stunden unterbrochen sein, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Die exakte Unfallursache war zunächst unklar.

Zu der so genannten Flankenfahrt war es um 18.30 Uhr zwischen den Haltestellen Unterpurkersdorf und Purkersdorf-Gablitz rund 200 Meter vor dem Bahnhof Purkersdorf gekommen. Beteiligt waren der aus Passau kommende Güterzug "41117" und die Schnellbahn S 50 von Tullnerbach-Pressbaum nach Wien-West.

Weiche war falsch gestellt

Die beiden Züge waren in die selbe Richtung unterwegs gewesen, die S-Bahn hätte auf ihrem Gleis überholen sollen. Allerdings lenkte die Weiche die Schnellbahn in Richtung des benachbarten Schienenstranges, die Garnituren fuhren ineinander. Warum die Weiche, die nur vom Stellwerk aus geschaltet werden kann, falsch gestellt war, wurde von der Unfallkommission untersucht, so Rinofner.

Drei Waggons kippten

Die Schnellbahngarnitur stand nach dem Unfall laut ÖBB leicht geneigt neben den Schienen. Von dem Güterzug waren drei Waggons umgekippt. Der genaue Inhalt des Containerzuges war zunächst nicht bekannt, jedenfalls handle es sich - so Rinofner - nicht um Gefahrengut. Die Oberleitung ist bei dem Unfall beschädigt worden, ein Mast war geknickt. Der Hilfszug der Bahn stand im Einsatz.

Nahe des Bahnhofes Purkersdorf hatte sich am 14. Juli 2001 ein schweres Zugunglück ereignet: Beim Zusammenstoß von zwei Regionalzügen wurden 21 Menschen verletzt, drei von ihnen lebensgefährlich. (APA)