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Heimisches Holz bietet nicht nur eine ästhetische sondern auch eine haltbare Alternative zu Tropenhölzern und benötigt häufig keine chemische Imprägnierung

Foto: APA/ Mitteramskogler
Linz - Schon bald können sich interessierte Studenten auf akademischem Wege mit dem Rohstoff Holz und all seinen Facetten auseinander setzen. Ab Oktober 2004 startet an der Linzer Kunstuniversität der österreichweit erste Universitätslehrgang für "Holzbaukultur". Der neue Ausbildungszweig mit der Bezeichnung "überholz" wurde vom Ordinariat Architektur der Linzer Kunstuni gemeinsam mit einer Gruppe von im Holzbau erfahrener Architekten, Bauingenieuren und heimischen Holzbaubetrieben entwickelt.

"Herausragendes Merkmal von "überholz" ist die Verknüpfung von kultureller Kompetenz, technischem Fachwissen und den praktischen Inputs der Unternehmen. Es ist erfreulich, dass die Vernetzung zwischen der Wissenschaft, der Kunst und der heimischen Industrie so erfolgreich und fruchtragend ist", betont Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) im Hinblick auf den neuen Studienzweig.

Wirtschaftsimpuls

Der berufsbegleitende Lehrgang biete eine "vertiefende Holzbau-Ausbildung und richtet sich sowohl an jene Personen, die bereits ein Studium absolviert haben, als auch an Interessenten aus einschlägigen Holzbau-Branchen, die auf eine mehrjährige Praxiserfahrung verweisen können", erklärt der Initiator von "überholz", Roland Gnaiger von der Kunstuni. Abgewickelt wird der neue Lehrgang in Modulen innerhalb eines Zeitraumes von zwei Semestern. Die Kosten für die "hölzerne" Uni-Premiere werden sich auf rund 2.200 Euro pro Semester belaufen. Durch die enge Kooperation der Universität mit den oberösterreichischen Leitbetrieben und der "Verknüpfung von Aus- und Weiterbildung" hätte man mit dem neuen Lehrgang ein "einzigartiges didaktisches Bildungskonzept" erarbeiten können, freut sich Gnaiger.

Holzfachfrauen und Holzfachmänner

Besonders begrüßt wird die universitäre Holzausbildung von Seiten der oberösterreichischen Wirtschaft. "Oberösterreich besitzt eine äußerst leistungsfähige holzbe- und verarbeitende Industrie. Der neue Universitätslehrgang ist somit ein deutlich positives Signal für die heimische Holzindustrie", betonte Oberösterreichs Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl (VP). Künftige Absolventen werden "überholz" nach erfolgreich bestandenen Prüfungen mit dem Titel einer "akademischen Holzfachfrau bzw. Holzfachmann" abschließen. (mro, DER STANDARD Printausgabe 13.5.2004)