"Solche Handlungen sind durch nichts zu rechtfertigen und stellen ein schweres Verbrechen im Völkerrecht dar. Die Verantwortlichen müssen gemäß internationalen Richtlinien vor Gericht gestellt werden", fordert Amnesty International. Bewaffnete Gruppen im Irak sollten "sofort und bedingungslos" alle Geiseln freilassen und keine Zivilisten angreifen, entführen und töten. Irakische Politiker und sonstige Führungspersönlichkeiten sollten ihren Einfluss ausüben, um den Geiselnahmen und den Tötungen von Geiseln ein Ende zu bereiten.
International
Amnesty verurteilt Enthauptung
Menschenrechtsorganisation spricht von Kriegsverbrechen
Washington/London - Die Menschenrechtsorganisation amnesty
international hat die Entführung und Enthauptung des amerikanischen
Zivilisten Nick Berg durch eine bewaffnete Gruppe im Irak verurteilt
und Entsetzen über die Veröffentlichung der Hinrichtung durch die
Gruppe ausgedrückt. Das Töten von Gefangenen gehöre zu den
schlimmsten Verbrechen im Völkerrecht, heißt es in einer am Mittwoch
in London veröffentlichten Erklärung der Organisation. Die Tötung
eines Gefangenen sei ein Kriegsverbrechen. Wenn die Tötung Teil eines
absichtlichen und systematischen Angriffs auf die Zivilbevölkerung
sei handle es sich auch um ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Hunderte Zivilisten, Iraker und Ausländer, seien im Irak von
bewaffneten Gruppen oder Einzelpersonen getötet worden. Amnesty
International zeigte sich auch besorgt, dass die Aufnahme der
Hinrichtung durch die irakische Gruppe Muntada al Ansar im Internet
und im Fernsehen veröffentlicht wurde. Nur wenn alle Parteien die
internationalen Menschenrechtsstandards vollständig respektierten,
könne die Spirale der Gewalt im Irak gestoppt werden, heißt es
abschließend. (APA)