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Foto: REUTERS/Crack Palinggi
Wien - Greenpeace hat österreichische Prominente zur Ader gelassen und im Blut von Schauspielerin Monica Weinzettl, Musical-Sängerin Eva Marold und des Kabarettisten Wolfgang Pissecker verschiedene Risiko-Chemikalien gefunden, darunter das seit mehr als 20 Jahren nicht mehr eingesetzte DDT. Anlass ist die Diskussion um die EU-Chemikalienpolitik, zu der es kommenden Montag Abend im Rahmen des Wettbewerbsrat eine Grundsatzdebatte geben wird.

"Es liegt zwar keine unmittelbare Gesundheitsgefahr vor, dafür sind die Konzentrationen zu gering. Dennoch ist es ein akutes Alarmsignal!", erklärte Greenpeace-Chemiker Herwig Schuster zu den Ergebnissen der Blutuntersuchungen, die am Donnerstag in Wien präsentiert wurden.

Neue Risiko-Stoffe

Das niederländische Spezial-Labor, das die Blutproben analysierte, entdeckte laut den Umweltschützern auch neue Risiko-Stoffe: Pestizide, die als Nervengift wirken, hormonell wirksame PVC-Weichmacher, Moschus-Duftstoffe und Flammschutzmittel, deren Gesundheitsauswirkungen sehr schlecht erforscht seien.

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, mit dem gemeinsam die Bluttests durchgeführt wurden: "Aus medizinischer Sicht braucht man bei den gefundenen Konzentrationen keine konkreten Krankheiten befürchten. Das Vorhandensein von vielen Chemikalien im Körper stellt aber eine zusätzliche Belastung dar. Der Körper kann empfindlicher für Krankheiten werden."

Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) habe bisher ausschließlich die Interessen der Chemie-Industrie vertreten, kritisiert Greenpeace und meint, es sei höchste Zeit, dass er sich am Montag beim Treffen der EU-Wirtschaftsminister in Brüssel für ein Verbot von Risiko-Chemikalien einsetze. Entscheidungen sind an diesem Termin nicht zu erwarten. (APA)